„Fridays for future“ 250 Schüler demonstrierten in Viersen

Viersen · Am Sparkassenvorplatz in Viersen demonstrierten Eltern, Kinder und Senioren für den Klimaschutz. Am Freitag fand die erste „Fridays for future“-Demo in Viersen statt.

 Der Sparkassen-Vorplatz in der Viersener Innenstadt war gut gefüllt. Die Demonstrationen sind endgültig auch in Viersen angekommen.

Der Sparkassen-Vorplatz in der Viersener Innenstadt war gut gefüllt. Die Demonstrationen sind endgültig auch in Viersen angekommen.

Foto: Joerg Knappe

Rund 250 Teilnehmer haben sich am Freitag zur ersten „Fridays for future“-Demonstration  am Sparkassenvorplatz in Viersen eingefunden. Darunter zahlreiche Schüler, aber auch Eltern und Senioren. Bei dem Protest für mehr Klimaschutz machten unter anderem Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule (Viersen), des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums (Viersen), des Lise-Meitner-Gymnasiums (Anrath), der Primus-Schule (Viersen) und des Albertus-Magnus-Gymnasiums (Dülken) mit. Sie hielten Plakate hoch mit Aufschriften, wie „Wir haben nur eine Erde“ und „Ihr habt verschlafen, wir sind der Wecker“ oder auch humorvollen Sprüchen, wie etwa „Das Klima ist aussichtsloser als meine Spanischnote“. Laut Polizei verlief bei der Demonstration alles friedlich.

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut“ – so schallte es immer wieder über den gut gefüllten Sparkassenvorplatz. Organisator Otto Cerny (21) war positiv überrascht über die große Anzahl von Teilnehmern: „Es sind viel mehr gekommen, als erwartet“, sagte er stolz. Mit dabei war auch Jörg Volger, stellvertretender Schulleiter des Erasmus-von-Rotterdam Gymnasiums: „Wir wollen zeigen, dass die Schulleitung das Anliegen der Schüler sehr unterstützt“, sagte er. Er findet gut, dass die Demos während der Schulzeit stattfinden, da sie so mehr Aufmerksamkeit erregen würden. Diese Meinung teilte auch Klaus Brockskothen, ehemaliger Lehrer an einer Schule in Duisburg: „Alle Schüler, mit denen ich heute geredet habe, sind sehr engagiert und keineswegs nur hier, um Schule zu schwänzen.“

Auf der Bühne trug der neunjährige Emil am Mikrofon einen Text vor: „Wir sind eure Kinder, ihr entscheidet, in was für einer Welt wir leben.“ Die Menge applaudierte. Emil wollte unbedingt bei der Demo mitmachen, er wurde von der Primus-Schule dafür vom Unterricht befreit.

Nora (12) verteilte unterdessen Flyer mit Tipps zum Umweltschutz an die Demo-Teilnehmer. Ihre Klasse der Anne-Frank-Gesamtschule ließ sogar T-Shirts mit der Aufschrift „There is no planet B“ bedrucken, Lehrer Robin Meis begleitete die Klasse. In seinem Unterricht sei der Klimawandel ein großes Thema, er half bei den Vorbereitungen zur Demo.

Auch Jochen Häntsch, ehemaliger Schulleiter der Dülkener Ostschule und Vorsitzender der SPD-AG 60plus lobte das Interesse der Schüler am Umweltschutz. Er finde gut, wie viele Kinder sich mit wichtigen Zukunftsthemen befassen, das rechtfertigte aus seiner Sicht auch das Fernbleiben von der Schule: „Angesichts der gegenwärtigen absolut kritikwürdigen deutschen Klimapolitik müssen wir diese Aktion aktiv unterstützen.“

Mitorganisatorin Celine Widera (21) rief nun von der Bühne aus zu einer Polonaise auf, die Schüler bildeten eine Schlange und zogen unter lauten Rufen im Kreis umher. Für die meisten von ihnen war es die erste Demonstration, bei der sie mitmachten. Mitorganisator Otto Cerny hofft, dass sie bald die Organisation übernehmen könnten, wenn er nach seinen Semesterferien wieder zum Studieren nach Aachen muss. Momentan sei allerdings noch keine weitere Demo in Viersen geplant, sagte Widera.

Um kurz nach 12 Uhr zerstreuten sich die Demonstranten. Einzelne Grüppchen riefen weiter durch die City: „Wir sind hier, wir sind laut...“

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