Viersen Freiheitsstraße: AfD-Plakate mit falschem Wahltermin

Viersen · Die Partei vermutet, dass die alten Plakate von politischen Gegnern aufgehängt wurden

Wer gestern Morgen an der Freiheitsstraße die Plakate der Alternative für Deutschland (AfD) sah, zückte womöglich verwundert den Kalender. "Mut zu Deutschland" heißt es da auf schwarz-rot-gelbem Grund. Und weiter oben: "Am 25. Mai AfD wählen". Der neue Landtag für NRW wird jedoch am Sonntag, 14. Mai, gewählt. Höchstwahrscheinlich stammen die AfD-Plakate aus der Kampagne für die Kommunal- und Europawahl am 25. Mai 2014.

Wie es die AfD-Wahlwerbung an die Laternenpfähle von Viersens Durchgangsstraße gebracht hat, ist nicht geklärt. Der Sprecher der AfD NRW, Michael Schwarzer, zeigte sich gestern Nachmittag von den fehlerhaften Plakaten überrascht: "Da hat jemand einen alternativen Wahltermin gefunden", sagte Schwarzer lachend. Einen Fehler von seinen Parteikollegen hält Schwarzer für unwahrscheinlich. Vielmehr vermutet der AfD-Sprecher, dass politische Gegner - etwa linksradikale Gruppen - die alten Plakate aufgehängt haben, um der Partei zu schaden. "Im letzten Wahlkampf haben wir ständig erlebt, dass unsere Plakate abgehängt wurden. Aus der Zeit könnten sie sein."

Zuständig für die Plakatierung sei grundsätzlich der AfD-Kreisverband Viersen. Die Viersener Wahlhelfer hätten aber erst gestern ihre Plakate bekommen. "Sie haben noch gar nicht geklebt. Ich kann jetzt nicht mit Gewissheit sagen, wer diese Dinger aufgehängt hat. Sollte sich herausstellen, dass wir es nicht waren, erstatten wir Anzeige."

CDU und SPD haben am Wochenende mit der Plakatierung begonnen. Beide Parteien haben gut tausend Standorte im Kreis Viersen. "Wir gestalten für jeden Wahlkampf neue Plakate, weil sich die Gesellschaft und die Themen ändern. Wir machen keine platte Propaganda", sagte Stephan Seidel von der CDU-Kreisgeschäftsstelle. Auch die SPD drucke für jeden Wahlkampf frische Plakate, bestätigte SPD-Landtagskandidat Hans Smolenaers. Fehler könnten immer mal passieren. Die Kommunalwahlen mit ihren zahlreichen Kandidaten seien jedoch viel fehleranfälliger als eine Landtagswahl.

(RP)
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