Eltern in Viersen in Sorge Frau läuft Grundschülern nach

Eine 37-jährige Viersenerin hat mehrere Grundschüler am Zaun der Regentenschule angesprochen, lief einzelnen hinterher. Eltern sind in Sorge. Die Polizei hielt am Donnerstag eine sogenannte Gefährder-Ansprache.

 Eltern sind in Sorge: Am Zaun der Grundschule Regentenstraße sprach die 37-jährige Viersenerin die Kinder an, bot einigen auch zu trinken an. Was sie anbot, weiß die Polizei nicht.    RP-Foto: Röse

Eltern sind in Sorge: Am Zaun der Grundschule Regentenstraße sprach die 37-jährige Viersenerin die Kinder an, bot einigen auch zu trinken an. Was sie anbot, weiß die Polizei nicht. RP-Foto: Röse

Foto: Martin Röse

Die Viersener Polizei hat am Donnerstag eine 37-jährige Viersenerin zur Polizeiwache gebracht. Die Frau hatte mehrere Mädchen und Jungen der Gemeinschaftsgrundschule Regentenstraße angesprochen und war nach Angaben von Eltern einzelnen Kindern nachgelaufen. „Ihr wurde in einer intensiven ,Gefährderansprache’ auf der Wache deutlich gemacht, dass ihr Verhalten so nicht toleriert wird, da es die Kinder verängstigt und dass wir sie auch zukünftig im Auge behalten werden“, sagte Polizeisprecherin Antje Heymanns. Sie betonte: „Zu strafbaren Handlungen ist es nicht gekommen.“

Nach Informationen unserer Redaktion ist die Frau alkoholkrank. Wie die Polizei auf Anfrage bestätigte, löste die 37-Jährige schon häufiger im Wohnumfeld durch auffälliges Verhalten polizeiliche Einsätze aus.

In einem Elternbrief hatte die Schulleiterin der Regentenschule am Mittwoch die Väter und Mütter über die Problematik informiert. „In den letzten Wochen sind die Kinder immer wieder von einer Frau auf dem Schulweg angesprochen worden“, schrieb Silke Dückers-Klichowski. Sie habe mit der Polizei Kontakt aufgenommen, mit der Bitte, den Schulweg mit einem Streifenwagen zu kontrollieren. „Die Polizei gab als Rückmeldung, dass die Eltern in der Verantwortung sind, den Schulweg der Kinder zu sichern und Sie selbst als Eltern unmittelbar in einer Konfliktsituation die Polizei benachrichtigen sollen“, schrieb die Rektorin weiter.

Manuela Klingen, Mutter einer Viertklässlerin, stand am Donnerstagmittag vor der Schule. „Eigentlich geht meine Tochter den Schulweg längst alleine. Aber diese Frau hat Kindern etwas zu trinken angeboten, ist ihnen hinterhergelaufen – und die Polizei sagt, es sei unsere Verantwortung, den Schulweg zu sichern – deshalb hole ich meine Tochter lieber ab.“ Ihr Mann habe am Vortag, als er die Tochter zur Schule brachte, eine Handgreiflichkeit mitbekommen, in die die Frau verwickelt war. „Die Polizei wurde gerufen, aber es dauerte mehr als eine halbe Stunde, bis der Streifenwagen da war. Wir Eltern fühlen uns hilflos.“ Deutlich mehr Väter und Mütter brachten ihr Kind mit dem Auto zur Schule oder holten es ab. „Das ist eigentlich paradox: Immer wird uns gesagt, dass die Kinder den Schulweg alleine bewältigen sollen“, sagte eine andere Mutter.

Lesen Sie hier die Verhaltenstipps der Polizei zum Thema „Ansprechen von Kindern“.

Wie die Polizeisprecherin erklärte, habe die Polizei am Donnerstagmorgen einen Streifenwagen zur Schule geschickt. „Unsere Kolleginnen und Kollegen der Wache haben heute Morgen den Schulweg intensiv überwacht, konnten die Frau aber nicht antreffen.“ Die Beamten informierten auch auch umliegende Geschäfte und Anwohner und baten um Benachrichtigung, falls die Frau auftauchen sollte. „Um 12.44 Uhr wurden wir dann benachrichtigt und konnten die Frau vor Ort antreffen.“ Nach Kenntnis der Polizei kam es am Mittwoch erstmalig zu einem Kontakt der Frau mit Schulkindern oder zu auffälligem Verhalten rund um diese Schule. Die Polizeisprecherin erklärt: „Das Verhalten der Frau ist nicht strafbar, aber ängstigt.“ Die Polizei werde auch künftig im Rahmen der Schulwegsicherung und Gefahrenabwehr rund um die Schule präsent, aufmerksam und ansprechbar bleiben.

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