Viersen Flammeninferno über Niederkrüchten

Viersen · Mehr als tausend Strohballen haben in der Nacht zu Mittwoch gebrannt. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus

Es waren Bilder wie aus einem Hollywood-Katastrophenfilm - in der Nacht zu gestern sind mehr als 1000 Rundballen Heu und Stroh in Varbrook ein Raub der Flammen geworden. Der Schaden bewegt sich nach Polizeiangaben "im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich". Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus - Feuerwehrleute hatten bei Oberkrüchten drei Personen gesehen, die vom Brandort wegliefen.

Passanten, die auf dem Heimweg waren, hatten das Feuer gegen 1.25 Uhr entdeckt. Da stand die komplette Strohmiete bereits im Vollbrand. Die Passanten alarmierten die Feuerwehr und weckten die Anwohner eines nahegelegenen Gehöfts. Den Feuerwehrleuten gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf Wohnhaus und Stallungen zu verhindern. Um genügend Wasser zur Verfügung zu haben, legten die Einsatzkräfte eine Leitung bis zu einem Hydranten an der B221.

Bis weit in den Morgen hinein hielten sie die Flammen in Schach. Als sie dann mit Radlader-Unterstützung begannen, die Reste der Strohballen auseinander zu ziehen, um Glutnester abzulöschen, wurde die Rauchentwicklung schlimmer. Bis nach Elmpt war der Qualm zu riechen. Gesundheitsgefahr bestand für Anwohner laut Feuerwehr nicht. Nicht auszuschließen ist, dass sich die Ballen selbst entzündet haben. Bei Heu und Stroh kann es zu Selbstentzündungen kommen, wenn das Material vor dem Pressen nicht trocken genug war.

Um gewappnet zu sein, prüfen Landwirte bei neuen Mieten immer wieder die Kerntemperatur. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise auf Personen, die sich vor oder während dem Brand in der Nähe des Einsatzorts aufgehalten haben. Die Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat unter der Telefonnummer 02162 377-0 entgegen.

(RP)
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