Gesamtschule Brüggen Filmreife Gesamtschüler

Im März 2020 kommt der neue Film der Gesamtschule Brüggen ins Kino. Gedreht wurde drei Wochen lang in Irland. Dabei haben die Schüler nicht nur Schauspielern und Kamera-Arbeit gelernt.

 Ton läuft, Kamera läuft... „Glanearagh“ heißt das vierte Filmprojekt von und mit Schülern der Gesamtschule Brüggen – benannt nach einem Tal in Irland.

Ton läuft, Kamera läuft... „Glanearagh“ heißt das vierte Filmprojekt von und mit Schülern der Gesamtschule Brüggen – benannt nach einem Tal in Irland.

Foto: Gesamtschule Brüggen

Bereits drei kinoreife Filme hat der Brüggener Lehrer Holger Wiek mit seinen Schülern produziert. Für den aktuellen Film schrieb Wiek die Story bereits 2004 und übernahm die Produktionsleitung. Regie führte die Theaterpädagogin und Lehrerin Sina Hausmann. Für die Musik war Guido Wendt zuständig. Der ehemalige Lehrer Manfred Kox übernahm eine Nebenrolle. Als professionelle Schauspielerin nahm Jennifer Buschmann mit teil. Von den 16 am Filmprojekt beteiligten Personen sind zwölf Schüler der Klassen 9 bis 13 sowie ehemalige Schüler.

Zur Story: Glaneraragh ist ein Tal im äußersten Südwesten des County Kerry in Irland. Hierhin lädt Amelia ihre besten Freunde Louna und David ein, um ihre letzten Tage gemeinsam mit ihnen zu verbringen. Amelia leidet an einer unheilbaren Krankheit und hat den Tod bereits vor Augen. Kurz nachdem die Freunde in Irland ankommen, taucht Ian auf und verändert den Lauf der Dinge so, wie Amelia es sich selbst in ihren kühnsten Träumen niemals hätte ausmalen können.

„Diesmal gab es kein Casting, da teilweise Schüler des letzten Films speziell dafür angesprochen wurden“, berichtet Holger Wiek. Die Schauspielproben begannen im Sommer 2018. Um die Rollen zu kreieren, wurde geübt, wie man sich in dieser Rolle bewegt, wie man sich verhält, welche Tonlage die gespielte Person hat und mit wem zusammen agiert wird. Frederick Stützner (18) wurde von Sina Hausmann angesprochen, dass er für eine Rolle in Frage käme. „Während der Proben habe ich bereits gemerkt, dass das Mitwirken mir gut tut. Das Drehbuch hatte ich schon mit großem Interesse gelesen“, sagt er. Wiek ist Tilman Webers Mathelehrer und machte ihn auf den neuen Film aufmerksam. „Zuerst war ich skeptisch. Ich habe aber schnell gemerkt, dass ich beim Dreh viel Spaß habe und jetzt habe ich sogar eine wesentliche Rolle“, freut er sich. Auch Anja Netuschil (15) wurde direkt von Holger Wiek angesprochen. „Ich würde gut in die Rolle passen, weil ich selbstbewusst und zickig sei“, sagt sie lachend. In den Proben sei sie noch schüchtern gewesen, doch in Irland habe sie gemerkt, wie sehr ihr die Schauspielerei liegt. „Da bin ich dann lockerer geworden“, beschreibt Anja Netuschil. Lasse Dege (17) ist Kameramann beim Filmdreh. „Beim letzten Film wurde ich als Assistent sozusagen ausgebildet. Vor dem Dreh war ich ein Jahr in Amerika und kam erst eine Woche vor den Aufnahmen wieder zurück“, so der Schüler, der echte Muskeln vom Kameraschleppen bekommen hat.

Linda Wendt (18) hatte bereits die früheren Filmprojekte beobachtet und wurde von Sina Hausmann aufgefordert, als Darstellerin mitzumachen. Jasbley Erkens (17) gehörte bereits beim letzten Film zur Crew und hat nun die Regieassistenz übernommen. „Das war eine große Herausforderung und hat sehr viel Spaß gemacht.“ Olivia Schiffers (19) war im dritten Film als Schauspielerin dabei. „Dabei hab’ ich gemerkt, dass mir Organisieren und Fotografieren mehr liegt“, sagt sie. Jan Bobkov arbeitete als Ton- und Produktionsassistent, Simon Rebischke ist für den Ton zuständig, Noah Erdmann und Louisa Timp kümmern sich um die Maske.

Eine Herausforderung war für alle auch, bei den Dreharbeiten drei Wochen mit allen zusammen in der einsamen Gegend in Irland zusammenzuleben. „Dabei habe ich Kochen gelernt und auch, wie wichtig Schlaf ist und dass man überall schlafen kann“, sagt Anja Netuschil mit einem Lachen. „Man muss sich blind auf andere verlassen können und kann sich nicht um alles selbst kümmern“, findet Manfred Kox. Sina Hausmann fasst zusammen: „Ich glaube, es gibt ganz viele Sachen, die man in Verbindung mit dem Filmdreh für sich so noch nicht wahrnimmt. Das wird sich erst später zeigen. Es war einzigartig, was jeder Einzelne geleistet hat und wie alle an ihre Grenzen gegangen sind.“

Es war allen bewusst, dass man mit Schülern und nicht mit Schauspielern arbeitet. Auch sei es aufgrund der Story teils eine emotionale Belastung gewesen, in die Rolle einzutauchen, und die Lehrer holten ihre Schüler auch wieder aus dieser Rolle heraus. „Als Gruppe haben wir uns gegenseitig aufgefangen und gegenseitig geholfen“, sagen alle unisono.

Aktuell wird der Film geschnitten und soll am 28. März 2020 im Cinemaxx in Krefeld als Premiere gezeigt werden. Der Kartenverkauf wird Ende des Jahres über das Ticketportal der Volksbank Krefeld starten. Das gemeinnützige Projekt finanziert sich über Crowdfunding und war nur durch großzügige Sponsoren möglich. Allein 9000 Euro hat die Miete der Unterkünfte für die Drehzeit gekostet.

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