Warntag in Viersen Auf den Ernstfall vorbereiten

Viersen · Den bundesweiten Warntag nutzte die Feuerwehr Viersen,  um Aufklärungsarbeit zu leisten. Auf dem Sparkassenvorplatz erhielten die Bürger Informationen zur Selbsthilfe.

Auf dem Sparkassenvorplatz informierte die Feuerwehr Viersen am Warntag nicht nur darüber, wie sie sich auf Notfälle vorbereitet.

Auf dem Sparkassenvorplatz informierte die Feuerwehr Viersen am Warntag nicht nur darüber, wie sie sich auf Notfälle vorbereitet.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Wir wollen nicht verängstigen, sondern in Sachen Selbsthilfe informieren“, betont Frank Kersbaum, Leiter der Feuerwehr Viersen. Dafür hatte die Feuerwehr Viersen am bundesweiten Warntag auf dem Sparkassenvorplatz ein Wechselladerfahrzeug samt ungefüllten und gefüllten Sandsäcken geparkt, Stromgenerator mit Lichtmast und eine mobile Tankstelle, mit der in einem Notfall die Feuerwehrgerätehäuser abgefahren und die Notstromaggregate befüllt werden, aufgebaut. Alles, um zu zeigen, wie sich die Feuerwehr auf einen Notfall vorbereitet. Dazu gab es Informationen in Sachen Hilfe zur Selbsthilfe, damit die Viersener im Ernstfall möglichst weitgehend ohne öffentliche Unterstützung auskommen können.

Den bundesweiten Warntag nutzte die Feuerwehr, um Aufklärungsarbeit zu leisten und zu sensibilisieren. Was großes Interesse auslöste, war der „Cell Broadcast“. „Wenn es eine Gefahrenlage gibt, egal ob Giftgaswolke, Reaktorunfall, Starkregen oder dergleichen, und das eigene Handy ist in einem Funkmast eingeloggt, der zu dem Gefahrengebiet gehört, erhält man eine entsprechende Nachricht auf seinem Handy“, informierte Kersbaum. Wie das funktioniert, war während des Probealarms im Rahmen des Warntags auch auf dem Sparkassenvorplatz zu merken. In dem beheizten Zelt, in dem an acht Stehtischen zu den unterschiedlichen Themen informiert wurde, schrillte es in Hand- und Jackentaschen.

Immer wieder umlagert war die Karte mit den „Leuchttürmen“. Sie zeigt auf, wo sich im Kreis Viersen die Punkte befinden, an denen Bürger bei einem Black-Out Informationen erhalten. Bei den vielen Gesprächen mit den Feuerwehrleuten stellte sich heraus, dass etliche der Bürger gut vorbereitet sind, sollte es wirklich zu einem Stromausfall kommen. „Wir haben unsere Vorratshaltung entsprechend etwas aufgestockt, ein Kurbelradio angeschafft, Zusatzbatterien für die Taschenlampe eingekauft und uns einen Gaskocher mit Kartusche zugelegt“, sagte etwa Ralph Becker. Alles Dinge, die von der Feuerwehr als gute Vorbereitung beschrieben werden. „Einen Gaskocher mit Kartusche kann man auch im Wohnraum verwenden. Der Gasgrill gehört nach draußen. Anschlüsse an Gasflaschen sollten sich immer im Außenbereich befinden. In einem Notfall kann auch auf dem Balkon oder der Terrasse etwas warm gemacht werden“, sagte Kersbaum.

In Sachen Vorratshaltung sollte der Bürger nicht nur an seine Lebensmittel denken, sondern auch an die seiner Haustiere. Ganz wichtig ist Trinkwasser. Die Faustregel besagt, dass pro Person und Tag zwei Liter Trinkwasser von Nöten sind. Wasser zum Kochen und für die Hygiene wie Zähneputzen sind extra zu berechnen. Medikamente, die täglich benötigt werden, sollten in ausreichender Menge vorliegen. Des Weiteren gehören Schmerzmittel, Pflaster und ein Verbandsnotfallset in die Hausapotheke. Die Batterien für Taschenlampe und Radio sowie Kerzen, Streichhölzer und Decken dürfen nicht fehlen. Im Notfall kann auch das Autoradio als Informationsgeber genutzt werden. „Für uns als Feuerwehr gilt, dass wir so vorbereitet sind, dass wir 72 Stunden überbrücken können. Der Bürger sollte das ebenfalls sein“, sagte Kersbaum. Wenn man gut vorbereitet sei, brauche man auch nicht verängstigt zu sein, fügte er an.

Ein weiteres Thema war der Starkregen. „Jeder kennt an seinem eignen Haus die neuralgischen Punkte und kann vorsorgen“, sagte Kersbaum. Vorsorge bedeutet in diesem Fall, dass Sandsäcke vorhanden sind, die über Kellerschächte oder vor tiefer liegenden Eingängen gestapelt werden können. Tatsache ist: Wer sich selber aufgrund guter Vorbereitung helfen kann, muss Feuerwehr und Rettungsdienst nicht in Anspruch nehmen und entlastet so deren Dienste, die an anderer Stelle lebensrettend gebraucht werden.

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