Viersen Feuerwehr-Großeinsatz bei Mars

Viersen · Bei der Firma Mars in Mackenstein ist Sonntagabend Ammoniak aus einer Kühlanlage ausgetreten. Die Dämpfe können die Schleimhäute reizen, in Verbindung mit Luft auch explodieren. Zahlreiche Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Mit einem Großaufgebot ist die Feuerwehr zu einem Einsatz in Mackenstein ausgerückt. Gegen 19.30 Uhr hatten Alarmsensoren an der Kühlanlage von Mars angesprochen: Die Ammoniak-Konzentration in dem Raum, in dem die Kühlanlage steht, überschritt die kritische Grenze. Als die Techniker nachschauten, bestätigte sich der Alarm auf den Anzeigen. Der Ammoniak-Geruch war schon außerhalb des Raumes ganz leicht wahrnehmbar.

Die Alarmierung löst sofort eine Notschaltung aus, so dass sich alle Ventile schließen. In der Produktion, weit von dem Block mit dem Kühlraum entfernt, arbeiteten die Mitarbeiter der Spätschicht. Die Menschen dort waren zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, weil der Ammoniak-Austritt auf den Raum mit der Kühlanlage beschränkt blieb. Trotzdem mussten sie zur Sicherheit ihre Arbeitsplätze verlassen.

Auch die Mitarbeiter der Nachtschicht, die dann zur Ablösung der Spätschicht kamen, konnten zunächst nicht mit ihrer Arbeit beginnen. Gegen 23 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Zwei Werksarbeiter mussten vorerst zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Das bestätigte ein Sprecher der Feuerwehr in der Nacht unserer Redaktion.

Pro Schicht werden bei Mars in Mackenstein rund 40 Tonnen des Schokoriegels "Twix" hergestellt. Auch zahlreiche Rettungskräfte waren gestern Abend im Einsatz, die sicherheitshalber die Mitarbeiter untersuchten.

Gegen 21.30 Uhr konnten Mitarbeiter der niederländischen Firma, die die Kühlanlage hergestellt hat, gemeinsam mit der Feuerwehr die Anlage in Augenschein nehmen. Der Raum ist für Notfälle ausgerüstet. Mit großen Ventilatoren kann das Ammoniak nach oben abgeleitet werden. Von einer Drehleiter aus "löschte" die Feuerwehr, indem sie Wasser von oben hinzu gab. Das Wasser bindet nämlich das Ammoniak. Damit stellten die Einsatzkräfte sicher, dass die Ammoniakdämpfe nicht von der Klimaanlage angesaugt werden. Sonst hätte sich das Gas in der ganzen Firma verteilen können. Das aber konnten die Wehrleute verhindern.

Was zu der Leckage an der Kühlanlage geführt hat, wie groß der Schaden ist und wie viele Feuerwehrleute wie lange im Einsatz waren, auf diese Fragen wird es heute im Laufe des Tages Antworten geben.

(hah)
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