Corona im Kreis Viersen Fast die Hälfte aller Infizierten hat eine Virusvariante

Kreis Viersen · Übers Wochenende stieg die Zahl der akut Infizierten im Kreis Viersen um fast neun Prozent. In immer mehr Fällen führt die Virusvariante B.1.1.7 zur Infektion – sie gilt als infektiöser und deutlich tödlicher.

 Aktuell werden 25 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern im Kreis Viersen stationär behandelt, davon drei auf Intensivstationen (Symbolfoto).

Aktuell werden 25 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern im Kreis Viersen stationär behandelt, davon drei auf Intensivstationen (Symbolfoto).

Foto: dpa/Robert Michael

Die Zahl der Infizierten im Kreis Viersen ist übers Wochenende um knapp neun Prozent angestiegen. Galten am Freitag noch 226 Einwohner als infiziert, nannte das Kreisgesundheitsamt am Montag 243 Personen. Insgesamt 39 neue Infektionen wurden beim Kreisgesundheitsamt seit Samstag registriert, darunter auch ein Mitarbeiter des Evangelischen Altenzentrums Oedt in Grefrath. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank von 64 auf 58.

Die Virusmutationen sind im Kreis Viersen weiter auf dem Vormarsch. Nach einer Kalkulation des Kreisgesundheitsamtes haben sich 48 Prozent der aktuell Infizierten mit einer Virusvariante angesteckt. Am Freitag lag der Anteil noch bei 39 Prozent. Dabei setzt sich die erstmals in Großbritannien festgestellte Virusvariante B.1.1.7 auch im Kreis Viersen immer stärker durch. 80 Prozent der Ansteckungen mit einer Mutante gehen im Kreis Viersen auf die britische Virusvariante zurück, 20 Prozent auf die südafrikanische. B.1.1.7 gilt nicht nur als deutlich infektiöser als das ursprüngliche Coronavirus, sie ist laut einer britischen Studie auch deutlich tödlicher. Wissenschaftler der London School of Hygiene and Tropical Medicine rechnen mit einem um 55 Prozent höheren Sterberisiko bei einer Infektion mit B.1.1.7.So erhöhe sich das absolute Sterberisiko für einen Mann aus der Altersgruppe der 55- bis 69-Jährigen innerhalb von vier Wochen nach einem positiven Corona-Test von 0,6 Prozent (bei einer Ansteckung mit dem ursprünglichen Virus) auf 0,9 Prozent (bei Ansteckung mit B.1.1.7.).

In den Krankenhäusern im Kreis Viersen wurden am Montag insgesamt 25 Covid-19-Patienten stationär behandelt. Drei von ihnen befanden sich auf Intensivstationen, drei wurden beatmet.

 Die aktuellen Infizierten-Zahlen aus den Städten und Gemeinden: Viersen: 56 (+9), Nettetal: 51 (+2), Brüggen: 6 (+2), Niederkrüchten: 6 (+1), Schwalmtal: 4 (-1), Kempen: 34 (+1), Willich: 53 (+3), Grefrath: 15 (+1), Tönisvorst: 18 (-1).

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