Viersen Familien in Viersen schneller helfen

Viersen · Die Stadt hat ihr bestehendes Angebot der Frühen Hilfen erweitert: Familien soll es nun leichter fallen, sich schon mit kleinen Kindern die Hilfe zu holen, die sie brauchen. In der ehemaligen Hauptschule Beberich entsteht eine Fachstelle.

 Sozialdezernent Paul Schrömbges mit dem Leiter des Jugendamts Paul Fülbier sowie den Mitarbeiterinnen Monika Krieg und Nicole Henneböhl (v.l.): Sie wollen Familien mit kleinen Kindern besser helfen.

Sozialdezernent Paul Schrömbges mit dem Leiter des Jugendamts Paul Fülbier sowie den Mitarbeiterinnen Monika Krieg und Nicole Henneböhl (v.l.): Sie wollen Familien mit kleinen Kindern besser helfen.

Foto: Horst Siemes

Die Frühen Hilfen haben eine lange Tradition in Viersen: Seit Jahren setzt der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie darauf, Familien mit Angeboten zu unterstützen, die sie schnell und unbürokratisch nutzen können. Die Angebote sollen verhindern, dass Familien mit kleinen Kindern überfordert sind und dass Kinder schon früh in ihrem Leben unter Gewalt und Unrecht leiden. Die ersten Angebote der Frühen Hilfen bestehen schon für Schwangere. "Wir haben uns frühzeitig auf den Weg gemacht, um mit kleinen Hilfen große Wirkungen zu erreichen", sagt Viersens Sozialdezernent Dr. Paul Schrömbges.

Derzeit gibt es ein neues Programm der Bundesregierung, mit dem Städte und Gemeinden die Frühen Hilfen aufbauen sollen. Ein solcher Aufbau ist in Viersen nicht nötig, da es Angebote gibt — diese werden ausgeweitet.

In Zukunft gibt es für Familien Lotsen: eine Aufgabe, die Cornelia Merbecks übernimmt. Sie wird Familien beraten und ihnen zeigen, wo ihnen wie geholfen werden kann. Sie begleitet die Ratsuchenden für ein Stück ihres Weges. "Es geht nicht darum, dass jeder alles kann, sondern darum, dass jeder weiß, was es an Hilfsangeboten gibt und entsprechend weiter vermittelt", sagt Nicole Henneböhl von der Fachstelle Junge Mütter. Diese Stelle trägt nun den Namen "Konkret" und soll Familien sowie Mütter unterstützen.

Außerdem wurde eine neue Fachstelle für Frühe Hilfen eingerichtet. Zu ihr gehören mehrere Fachdienste, darunter die Familien-Hebammen, die Familienberatung, der Allgemeine Soziale Dienst, "Konkret" sowie ein Patennetzwerk. Bei diesem unterstützen Freiwillige, die Zeit haben, Familien, die Hilfe gebrauchen können. An der Fachstelle beteiligen sich außerdem das Allgemeine Krankenhaus Viersen und die Kinderklinik.

Die neue Stelle richtet ein Büro und einen Gruppenraum in der ehemaligen Hauptschule Beberich ein. Wer Fragen hat, Hilfe benötigt oder sich informieren möchte, was in Viersen für Familien mit Kleinkindern angeboten wird, kann sich an diese Adresse wenden. Zudem werden Gruppenangebote offeriert.

Bei der Ausweitung des bestehenden Angebots für Familien mit kleinen Kindern hat die Stadt nach Lücken im bestehenden Netzwerk gesucht und sich bemüht, diese zu schließen. "Wir können jetzt effektiver arbeiten", sagt Monika Krieg vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie. Das Ziel sei es, so früh, schnell und unkompliziert wie möglich die Hilfe geben zu können, die eine Familie in ihrer aktuellen Lebenssituation benötigt — ob in der Schwangerschaft, direkt nach der Geburt oder mit einem Kleinkind. FRAGE DES TAGES

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort