Kreis Viersen Ex-Freund: "Ich wusste nichts von der Schwangerschaft"

Kreis Viersen · Einer Grefratherin (24) wird vorgeworfen, im Oktober 2017 ihren neugeborenen Sohn getötet zu haben

 Einer Grefratherin wird Totschlag vorgeworfen.

Einer Grefratherin wird Totschlag vorgeworfen.

Foto: samla

Vor dem Krefelder Landgericht ist die Verhandlung gegen eine 24-Jährige aus Grefrath fortgesetzt worden. Der Frau, die sich in U-Haft befindet, wird Totschlag vorgeworfen. Sie soll am 12. Oktober 2017 in ihrem Zimmer in der elterlichen Wohnung in Grefrath gegen Nachmittag einen Jungen geboren haben.

Danach habe sie dem Baby, so die Anklage, ein T-Shirt um den Hals gewickelt, dieses zusammengezogen und das Baby unter dem Bett versteckt. Dort sei es wenig später erstickt.

Bisher hatte die Angeklagte ausgesagt, sich weder an die Geburt noch an die Tötung des Säuglings erinnern zu können. Jetzt war der Vater (21) des Kindes als Zeuge geladen. Er habe die Frau im Dezember 2016 in einer Mönchengladbacher Kneipe kennengelernt. Dort hätten beide Telefonnummern ausgetauscht und ein zweites Treffen verabredet. Sie seien ein Paar geworden, hätten sich regelmäßig gesehen und seien gemeinsam nach Amsterdam und Hamburg gereist.

Was Verhütung angehe, so habe sie ihm versichert, die Pille zu nehmen - "und das glaubte ich ihr auch". Er sagte zudem, dass sie ein "sehr liebes Mädchen" sei. Etwa im Februar 2017 habe er sich entschlossen, mit ihr Schluss zu machen, weil es damals in seinem familiären Umfeld Probleme gab. "Später versuchte ich, wieder mit ihr zusammen zu kommen, aber sie wollte nicht mehr", so der Zeuge.

Von ihrer Schwangerschaft habe er nichts gewusst. Als ihm mitgeteilt worden sei, dass seine Ex-Freundin ein Kind geboren und es getötet habe, sei er schockiert gewesen. Auch Arbeitskollegen und eine Freundin sagten aus, nichts von der Schwangerschaft gewusst und diese nicht bemerkt zu haben.

Der Prozess wird am 24. Mai um 9.15 Uhr fortgesetzt.

(sst)
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