Ergebnis von Stichwahl Sabine Anemüller wird Bürgermeisterin in Viersen

Viersen · Amtsinhaberin Sabine Anemüller gewinnt die Bürgermeister-Stichwahl in Viersen mit einer hauchdünnen Mehrheit. Hier finden Sie das genaue Ergebnis des Wahlabends.

 Sabine Anemüller am Wahlabend.

Sabine Anemüller am Wahlabend.

Foto: Martin Röse

Die Kostenpflichtiger Inhalt Viersener Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) bekam 50,8 Prozent der Stimmen, Hopp 49,2 Prozent.

Anemüller holte bei der Kommunalwahl 38,8 Prozent – und lag damit nur auf dem zweiten Platz. „Ich bin in der Stichwahl – und es war von vornherein klar, dass ich nicht die absolute Mehrheit bekommen würde“, sagte sie. „In der Stichwahl wird es zum Schwur kommen, für wen sich die Anhänger der anderen Parteien entscheiden werden.“

Herausforderer Christoph Hopp von der CDU gewann die erste Wahl-Runde, er holte 40,5 Prozent der Stimmen. Hopp leitet das Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium.

Die Stadt Viersen verzeichnet steigende Einwohnerzahlen, profitiert vom teuren Wohnraum in den Großstädten und der günstigen Lage sowie einem reichen Freizeit- und Kulturprogramm. Daraus erwachsen auch die Kernthemen des Wahlkampfs: Es muss Wohnraum geschaffen werden – in den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der Wohnungen nur um 4,1 Prozent. Es braucht mehr Kita-Plätze, auch jenseits der regulären Arbeitszeiten, und mehr Ganztags-Betreuung für Grundschulkinder – zumal sich auch die Betreuungsbedarfe vergrößert haben. Außerdem ist der Verkehr ein zentrales Thema des Wahlkampfs; neben einer besseren Anbindung an Düsseldorf durch eine Verlängerung der S28 ist auch ein verbessertes ÖPNV-Angebot innerhalb Viersens gefragt.

Wahlen unter Corona-Bedingungen

Beim ersten Wahlgang hatte es in vielen NRW-Städten Schlangen vor den Wahllokalen gegeben. Davon war am Sonntag kaum etwas zu sehen. Im Gegensatz zum ersten Wahlgang hatten die Bürger bei den Stichwahlen allerdings auch weniger Kreuze zu machen. Stichwahlen der beiden Bestplatzierten gibt es überall dort, wo im ersten Durchgang am 13. September keiner der Kandidaten mehr als die Hälfte der Stimmen holte. In 15 kreisfreien Städten wurde um die Oberbürgermeister-Posten und in 11 Kreisen um die Landratsämter gekämpft. Auch in mehr als 100 kreisangehörigen Städten standen noch Bürgermeister-Stichwahlen an.

Im Wahllokal galt grundsätzlich Maskenpflicht. Ausnahmen gab es aber etwa für Wahlvorstände, wenn deren Tätigkeit durch das Tragen einer textilen Maske beeinträchtigt wird. Sie konnten stattdessen Visiere (Face-Shields) tragen. Bußgelder sollen bei Verstößen laut NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nicht verhängt werden. „Man kann niemandem das Wahlrecht vorenthalten.“ Dies sei eines der fundamentalsten Grundrechte. „Es gilt nur der Appell, Abstand zu halten und Masken zu tragen.“ Diese Regelung dürfte ein Versuch sein, den Gegnern der Corona-Schutzmaßnahmen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Sie könnten die Wahl anfechten.

(mba)
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