Einbruchschutz Der Mann, der Viersen sicherer machte

Dülken · 15 Jahre lang war Uwe Dethlefsen das Gesicht vom Kommissariat Kriminalprävention. Jetzt ist er in Pension gegangen – und verrät die Tricks, wie sich Bewohner am besten gegen Einbrecher schützen können. Das ist nämlich nicht schwer.

 Uwe Dethlefsen geht in den Ruhestand. Im Kommissariat Kriminalprävention klärte er Bürger zum Einbruchschutz auf.

Uwe Dethlefsen geht in den Ruhestand. Im Kommissariat Kriminalprävention klärte er Bürger zum Einbruchschutz auf.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Wie oft er den Satz „Einbruchschutz geht jeden an, und es ist nie zu spät, Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen“ von sich gegeben hat, kann Uwe Dethlefsen nicht mehr sagen. 15 Jahre lang war der Kriminalhauptkommissar im Kommissariat Kriminalprävention tätig und hat zusammen mit seinem Kollegen unzählige Beratungen in Sachen vorbeugender Schutz vor Einbruch gegeben und das mit Erfolg. Viele der Teilnehmer informierten die Berater im Anschluss über die getroffenen Vorsorgemaßnahmen in den eigenen vier Wänden. Es gab sogar Bürger, die von einem späteren Einbruchsversuch berichteten, der scheiterte, weil sie inzwischen entsprechende Sicherungen eingebaut hatten. Es gab aber auch einmal den Fall, wo Dethlefsen bei einer Einzelberatung vor Ort auf eine schlecht gesicherte Terrassentür hinwies und empfahl, diese als allererstes zu sichern. Der Plan der Eigentümer war zwar da, wurde aber nicht zeitnah umgesetzt. Es kam zu einem Einbruch, bei dem genau diese Tür den ungebetenen Gästen als Eingang diente. 

Rund zwei Drittel der Teilnehmer, die die Gruppenberatungen bislang aufsuchten, kamen präventiv. Bei dem restlichen Drittel der Teilnehmer war es so, dass sie bereits mit einem Einbruch im eigenen Haus oder der Wohnung konfrontiert waren. Sein Credo über all die Jahre war immer, zunächst auf eine gute Mechanik zu setzen, um Einbrechern einen Einstieg zu erschweren. „Erst die Mechanik, dann die Elektronik zur Überwachung. Eine Alarmanlage meldet, wenn Einbrecher da sind, hält sie aber nicht ab“, sagt Dethlefsen. Egal, ob nachträgliche Sicherungen von Fenstern und Türen oder der Neueinbau von entsprechend gesicherten Produkten – wer hier spart, könnte an der falschen Ecke sparen. In Sachen Smart-Home entdeckt der Fachmann Vorteile, aber auch Gefahren. Getrennte Systeme und eine mehr als nur gute Firewall sieht er als unabdingbar bei der Nutzung an. Hunde bezeichnet der Fachmann indes als Alarmanlage mit Seele. „Ein Hund gibt ein gutes Gefühl, aber niemand sollte dem Vierbeiner zu viel Verantwortung geben“, sagt Dethlefsen.

Auch wenn die Einbruchzahlen im Kreis Viersen rückläufig sind, so sieht der 62-Jährige keinen Grund, leichtsinnig zu werden. 525 Einbrüche verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr im Kreis. In den ersten vier Monaten dieses Jahres kam es bislang zu 210 Einbrüchen. Wobei die Einbruchsversuchsrate aktuell einen guten Wert erreicht hat. Sie liegt bei 43,3 Prozent. Das heißt, in fast der Hälfte der Fälle scheiterten die Einbrecher an den guten Sicherungen. Von 32 Einbrüchen im April dieses Jahres schlugen 18 fehl, was damit sogar einer Quote von über 50 Prozent entspricht. „Die Sensibilisierung der Bürger in Sachen Einbruchschutz aktiv zu werden, bleibt unsere Aufgabe“, betont Dethlefsen.

Auch wenn er nach 45 Jahren bei der Polizei - 15 davon in der Prävention sowie zehn Jahren im Bereich Bereitschaft Erkennungsdienst – in den Ruhestand verabschiedet wurde, geht es im Kommissariat Kriminalprävention weiter. Torsten Janssen ist der neue technische Sicherheitsberater bei der Kreispolizei Viersen.

Seit einem Jahr begleitet der 36-Jährige Dethlefsen und übernimmt jetzt seine Aufgaben. „Es sind große Fußstapfen, aber ich bin in dem einen Jahr bestens angelernt worden und freue mich auf meine neuen Aufgaben“, sagt Janssen.

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