Kommentar Entschlossenheit unterschätzt

Der Schock saß in Krefeld tief, als der Kreis Viersen im Sommer die Verhandlungen über interkommunale Zusammenarbeit bei der Restmüll-Entsorgung beendete. Die Verhandlungsführer bei den Krefelder Stadtwerken hatten die Entschlossenheit unterschätzt, mit der in Viersen ein neuer Preis ausgehandelt wurde.

Dabei hätte man wissen müssen, dass der Schuss nur nach hinten losgehen konnte. Der Kreis Heinsberg hatte einen Preis von 63 Euro je Tonne über ein gerade abgeschlossenes Vergabeverfahren erzielt. Nach Informationen der RP hielt man in Krefeld aber ein einer Zahl jenseits der 100-Euro-Grenze fest. Als sicher darf übrigens gelten, dass der Kreis den jetzt im Vergabeverfahren erzielten Preis gegenüber Krefeld nicht bis zum äußersten ausgereizt hätte. Und man hätte auch überzeugende Argumente für diesen Weg interkommunaler Zusammenarbeit anstelle des Vergabeverfahrens gefunden. In Krefeld wird man sich damit abfinden müssen, dass der einwohnermäßig deutlich größere Kreis Viersen nicht mehr zum klassischen Beuteschema gehört, der die Risiken von Investitionen über den eigenen Bedarf hinaus zu jedem Preis abdeckt. LUDGER PETERS

(RP)
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