Kreis Viersen Endspurt für angehende Azubis

Kreis Viersen · Mehr als 800 Jugendliche suchen noch einen Ausbildungsplatz. Noch immer gibt es eine reiche Auswahl an Lehrstellen. Bewerber sollten aber möglichst schnell die Initiative ergreifen, empfiehlt die Agentur für Arbeit

 Schornsteinfeger ist ein anspruchsvoller Beruf, für den man tunlichst schwindelfrei sein sollte.

Schornsteinfeger ist ein anspruchsvoller Beruf, für den man tunlichst schwindelfrei sein sollte.

Foto: gabbert

Knapp drei Monate vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres sind bei der Agentur für Arbeit für den Kreis Viersen noch mehr als 800 junge Leute auf der Suche nach einer Lehrstelle. Die Palette ist nach Angaben der Agentur ausgesprochen vielfältig, die noch unversorgten Jugendlichen können unter 170 Ausbildungsberufen wählen. Neben den "Klassikern" wie Verkäufer, Bürokaufmann, Industriekaufmann oder Kfz-Mechatroniker gibt es auch zahlreiche interessante und zukunftssichere Berufe wie Schornsteinfeger oder Tierwirt. Vielfach unbekannte Möglichkeiten gibt es auch in Imkereien oder bei Schilder- und Lichtreklameherstellern.

 Was viele Schulabgänger überhaupt nicht wissen: Auch die Imkerei ist ein Ausbildungsberuf.

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Foto: Deck

"Wir freuen uns, den jungen Bewerbern dieses Angebot unterbreiten zu können, und wir möchten den Jugendlichen mit den vielfältigen Möglichkeiten Alternativen zu den gängigen Wunschberufen zeigen", sagt Dirk Strangfeld, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. Für die Schulabgänger werde es nun Zeit, möglichst noch vor den Sommerferien einen Ausbildungsvertrag in der Tasche zu haben: "Mobilität und Flexibilität sind dabei besonders gefragt", fügt Strangfeld hinzu.

 Ein abwechslungsreicher Beruf: Eine Pferdewirtin muss auch das Wechseln von Bandagen beherrschen.

Ein abwechslungsreicher Beruf: Eine Pferdewirtin muss auch das Wechseln von Bandagen beherrschen.

Foto: tobias hase

Zahlreiche Arbeitgeber suchen zurzeit fast händeringend nach Fachkräften und spüren deutlich, dass bei ihnen im Vergleich zu den Vorjahren weniger Bewerbungen auf Ausbildungsplätze eingehen. Strangfeld: "Auch den Ausbildungsbetrieben empfehle ich, jetzt Nägel mit Köpfen zu machen. Wer bis jetzt keinen Auszubildenden gefunden hat, kann sich auch jetzt noch bei der Arbeitsagentur melden." Der Arbeitgeberservice unterstütze bei der Suche nach einem geeigneten Bewerber. Den Arbeitgeberservice erreichen Betriebe über die Rufnummer 0800 4555520.

Mit Unterstützung der für den Kreis Viersen in den Bundes- und Landtag gewählten Abgeordneten Marcus Optendrenk (MdL, CDU), Udo Schiefner (MdB, SPD) und Uwe Schummer (MdB, CDU) besuchte Strangfeld Betriebe im Kreis, um für das Thema betriebliche Ausbildung zu werben. "Das rechnerische Verhältnis zwischen Ausbildungsbewerbern und angebotenen Ausbildungsstellen liegt für den Ausbildungsbeginn im Sommer im Kreisgebiet Viersen derzeit bei nur 72 Stellen für 100 Bewerber", so Strangfeld. "Das ist für die jungen Menschen in der Region kein zufriedenstellender Zustand, das muss noch besser werden." Strangfeld appellierte an die Arbeitgeber, auszubilden. "Mit der Schaffung von Ausbildungsplätzen erhöhen Unternehmen ihre Möglichkeiten, drohenden Fachkräfte-Engpässen frühzeitig entgegen zu wirken", betonte Strangfeld. "Für den Kreis Viersen ist es ein Standortvorteil, hoch qualifizierte Fachkräfte in der Region auszubilden und zu halten."

In Viersen besuchte das Team aus Politikern und Arbeitsagentur die Firma Gerüstbau Schürzeberg, die regelmäßig Gerüstbauer ausbildet, sowie das Bauunternehmen Prangenberg & Zaum, das in vier verschiedenen Ausbildungsgängen auf die eigene Ausbildung setzt.

(RP)
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