Schwalmtal Eltern bangen um OGS-Personal

Schwalmtal · Die Jugendhilfe Schloss Dilborn übernimmt die Trägerschaft für den Ganztag im Förderzentrum.

 1982 zog die Förderschule ins ehemalige Schulgebäude der Hauptschule in Geneschen, ab 2004 hieß sie "Schule an der Schwalm".

1982 zog die Förderschule ins ehemalige Schulgebäude der Hauptschule in Geneschen, ab 2004 hieß sie "Schule an der Schwalm".

Foto: Busch

Die "Schule an der Schwalm" ist Geschichte, es gibt sie nicht mehr. Aus den insgesamt sechs Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen im Kreis Viersen sind nämlich zwei Förderzentren geworden - eines gibt es im Westkreis, eines im Ostkreis. Im Westkreis ist der Hauptstandort zwar in Amern-Geneschen, in den Räumen der ehemaligen "Schule an der Schwalm", doch trotzdem wird zum Schuljahresbeginn nun vieles anders sein. Das haben jetzt auch etliche Eltern vernommen, die mitbekommen haben, dass es nicht nur in der Schule selbst, sondern auch in der Offenen Ganztagsschule (OGS) Veränderungen geben wird. Ihren Zorn darüber teilten sie zunächst in einem sozialen Netzwerk im Internet. Denn für die OGS gibt es mit der Jugendhilfe Schloss Dilborn einen neuen Träger. Einige Eltern befürchten nun, dass ein Teil des bisherigen OGS-Personals nicht übernommen wird. Ihre Sorge: Die Kinder würden liebgewonnene Bezugspersonen verlieren.

Der Dezernent für Jugend, Bildung, Gesundheit und Soziales beim Kreis Viersen, Ingo Schabrich, erklärt, warum auch die OGS einen neuen Träger erhält. Träger der "Schule an der Schwalm" war nämlich bislang die Gemeinde Schwalmtal, Träger der neuen Förderzentren ist der Kreis. "Wir hatten an den bestehenden sechs Schulen den offenen Ganztag - teilweise mit sehr unterschiedlichen pädagogischen Konzepten", sagt Schabrich. "Wir wollten, dass nun zumindest für jeweils ein Förderzentrum mit seinen verschiedenen Standorten ein Träger da ist."

Mit sechs Anbietern habe man deshalb Gespräche geführt. Diejenigen, in deren Trägerschaft die Betreuungen jeweils bisher waren, seien alle dabei gewesen. "Drei davon haben sofort abgewunken, weil es doch einen großen Unterschied bedeutet, eine Betreuung an einem oder an mehreren Standorten sicherzustellen", so Schabrich weiter.

Unter den verbliebenen drei Verhandlungspartnern sei auch der bisherige Träger der OGS der "Schule an der Schwalm" gewesen. Der habe aber, als die Verhandlungen weiter ins Detail gingen, auch passen müssen und kein Angebot mehr abgegeben. Von den beiden Angeboten, die schließlich vorlagen, habe man sich für die Jugendhilfe Schloss Dilborn als neuen Partner entschieden. "Zum einen haben die eine sehr große Erfahrung mit förderbedürftigen Kindern - ich erlebe Schloss Dilborn als kompetenten, pädagogisch hervorragenden Träger", sagt Schabrich. "Außerdem ist die Einrichtung groß genug, dass auch Ausfallzeiten, wie sie durch Krankheit des Personals entstehen könnten, ohne Qualitätsverlust aufgefangen werden können." Der Preis habe keine ausschlaggebende Rolle gespielt, versichert er.

Dass nun, wie die Eltern bemängeln, Personal zum Teil nicht übernommen worden sei, dass die Kinder liebgewonnene Bezugspersonen verlieren, sei nicht Angelegenheit des Kreises. "Wir reden keinem unserer Träger in seine Personalangelegenheiten hinein", sagt Schabrich. Einige Eltern wollen sich heute mit Vertretern des neuen Trägers treffen, um ihre Sorgen darzulegen.

Guido Royé, Leiter der Jugendhilfe Schloss Dilborn, bittet die Eltern darum, sich keine Sorgen zu machen, weil noch gar nicht alles entschieden sei. "Wir haben dem Kreis ein Konzept vorgelegt, für das wir den Zuschlag erhalten haben", sagt er. "Dieses Konzept werden wir umsetzen." Jeder, der entsprechend qualifiziert sei, habe sich bewerben können. Das sei teilweise auch geschehen: Mitarbeiter, die vorher bei anderen OGS-Trägern beschäftigt waren, hätten sich jetzt auf die neuen Stellen beworben.

Dabei werde kein OGS-Standort einzeln betrachtet, sondern das jeweilige Förderzentrum West und Ost als Ganzes. "Und die Gespräche mit den Bewerbern haben teilweise stattgefunden und teilweise finden sie noch statt", macht Guido Royé deutlich. Man könne also zum Personal der künftigen OGS-Standorte noch überhaupt keine Aussagen treffen.

(hah)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort