Viersen Einmal um die Welt — mit Alo-Flieger und Ballons

Viersen · Im Kinder- und Jugendzentrum Alo lernen die Teilnehmer der Sommerferienaktion verschiedene Länder kennen

 Gemeinsam lassen die Kinder ihre Ballons steigen. Sie hoffen, dass einige der Karten, die daran hängen, ans Alo zurückgeschickt werden.

Gemeinsam lassen die Kinder ihre Ballons steigen. Sie hoffen, dass einige der Karten, die daran hängen, ans Alo zurückgeschickt werden.

Foto: Jörg Knappe

Ohne Flugticket geht derzeit im Dülkener Kinder- und Jugendzentrum Alo nichts. Die Bordkarte, First Class versteht sich, ist jeden Morgen als erstes vorzulegen. Nach dem Einchecken rollt der Alo-Flieger zur Landebahn, und es geht los. Wobei jeden Tag ein anderes Ziel angesteuert wird. Wo man genau ist, verraten die beiden großen Weltkarten im Fenster. Auf der Kinderkartenvariante grüßen dabei Giraffen aus Afrika. In Schweden sind Elche zu sehen, durch Australien hüpfen Kängurus, und Iglus stehen in Grönland. Heute geht es indes nach Amerika, was allein unschwer am angekündigten Mittagsessen zu erkennen ist. Es gibt nämlich Hot Dogs.

Amerika bietet aber noch viel mehr. Was sich hinter dem "Auge Gottes" verbirgt, erklärt Katharina. "Wir nehmen zwei Holzstäbchen und binden sie mittels Kreppband über Kreuz aneinander", sagt sie und macht es gleichzeitig vor. Danach greift sie zur Wolle und beginnt den Faden von Stäbchen zu Stäbchen zu spannen und zu umwickeln. Die Technik ist leicht zu erlernen, und schon kurze Zeit später sind jede Menge Kinderhände mit dem Auge Gottes beschäftigt. Lilly hat sich für einen schwarz-orangen Farbmix entschieden. Fiona hingegen mag es ganz bunt, und Änni hat ihr Kreuz mehr zu einem X geformt, das sie nun mit unterschiedlichen Wollfäden umwickelt.

Betreuerin Regina zeigt währenddessen, was man alles aus einem Handabdruck zaubern kann. Je nachdem, wie die in Farbe getauchte Hand aufs Papier gedrückt wird, können verschiedene Tiere dargestellt werden. So entstehen Giraffen und Schmetterlinge. Bei Lette ist es sogar ein farbenprächtiger Pfau. Von draußen schallt indes ein mehr oder weniger gleichmäßiges "Ritsch-Ritsch" herein. Einige Kinder sind mit der Laubsäge zugange. Der Igel als Tier Amerikas entsteht aus einem Brettchen. "Das ist gar nicht so einfach. Ab und zu bricht das Sägeblatt", berichtet Emily. Betreuer Karl Hans spannt Sägeblätter ein, erklärt geduldig, wie das Brettchen geführt werden muss und freut sich mit den jungen Handwerkern, wenn ein Holzigel fertig ist.

Die Amerikareise hat aber noch etwas ganz besonderes zu bieten. Im kleinen Gruppenraum hängen Dutzende rote, heliumgefüllte Luftballons unter der Decke. Jeder ist mit einer Schnur und einer Karte versehen. "Die lassen wir gleich in den Himmel steigen. Ich bin gespannt, wie weit mein Ballon fliegen wird. Vielleicht schafft er es bis Holland, wenn die Windrichtung stimmt", hofft Louis. Fynn ist genauso gespannt, wohin es seinen Ballon treiben wird. "Hoffentlich schickt jemand die Karte ans Alo zurück, damit wir wissen, wo er gelandet ist", bemerkt er. Dann ist der große Moment gekommen.

Jeder Teilnehmer der Ferienaktion steht mit einem Ballon samt Karte in der Hand auf dem benachbarten Schulhof. Wie eine große rote Traube steigen die Ballons auf. Eins ist klar: Langeweile ist für die 120 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren im Alo ein Fremdwort.

(tref)
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