Schule Eine wirklich ausgefallene Musical-Aufführung

Viersen · Wochenlang haben die Mädchen und Jungen der Gemeinschaftsgrundschule Rahser für ihr Musical am Sonntag geprobt. Doch gestern wurde die Veranstaltung abgesagt.

 Mia (9) und Alea (7) hätten Tweedledee und Tweedledum gespielt.

Mia (9) und Alea (7) hätten Tweedledee und Tweedledum gespielt.

Foto: Jungbauer

Es ist Freitagmorgen, ein Teil der rund 260 Schüler der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Rahser ist in Bussen unterwegs zum Clara-Schumann-Gymnasium in Viersen-Dülken. Der Rest der Kinder soll wenig später folgen. In der Aula des Gymnasiums haben die Erst- bis Viertklässler gleich die Generalprobe für ihr Musical „Alice im Wunderland“ – zumindest denken sie das zu diesem Zeitpunkt noch. Wenig später drehen die Busse wieder um, die Generalprobe ist abgesagt: Die Aula ist bereits besetzt, dort wollen nun Schüler der Primusschule für ihre Aufführung am Abend proben. So schildert es ein Mitglied des Organisationsteams der GGS, das kurz darauf beschließt: Ohne Generalprobe gibt es am Sonntag und Montag auch keine Aufführungen.

Etwa seit März bereiten sich Grundschüler, Eltern und Lehrer auf die Aufführungen vor. All der Aufwand soll nun vergebens gewesen sein – weil die Aula am Freitag doppelt gebucht war. „Die Kinder sind am Boden zerstört“, sagt Raphael Jungbauer, Vorsitzender der Schulpflegschaft. Seine Töchter Mia (9) und Alea (7) sollten am Sonntag eigentlich als Tweedledee und Tweedledum auf der Bühne stehen. An diesem Samstag die Generalprobe kurzfristig nachzuholen, sei organisatorisch einfach nicht machbar, ergänzt er. Und: Die Grundschüler ohne eine einzige Probe in der Aula – mit Kostümen, Licht und Musik – am Sonntag auf die Bühne zu lassen, sei nicht zu verantworten. Das Mitglied des Organisationsteams, das lieber anonym bleiben möchte, pflichtet ihm bei: „Wir haben wirklich schweren Herzens abgesagt.“ Die Schüler hätten am Freitag Elternbriefe bekommen, damit alle informiert würden.

Wie es zu der Doppelbelegung der Aula kam, ist unklar. Die städtische Schulverwaltung hatte die Räume zwar für den 28. und 29. Juni für die Primusschule reserviert, vom 30. Juni bis zum 2. Juli für die GGS. Doch darüber hinaus habe es – wie durchaus üblich – Absprachen zwischen den Schulen für Probentermine gegeben, heißt es aus der Verwaltung. Bei der Abstimmung dieser Termine ist irgendetwas schief gelaufen – da sind sich Verwaltung, GGS-Team und Leitung des Clara-Schumann-Gymnasiums einig.

Ganz vergebens soll die bisher geleistete Arbeit der Schüler aber nicht sein. Im Elternbrief heißt es: „Die einstudierten Tänze der Klassen werden an der Abschieds- und Einschulungsfeier aufgeführt.“

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