Brüggen Wellness-Anwendung für Pferde

Brüggen · Christian und Monika Hellings haben eine Salzgrotte für Rösser gebaut. Die Tiere stehen darin in einem Nebel, den sie inhalieren. Das soll den Schleim lösen. Doch auch als einfache Entspannungsmethode eignet sich der Nebel.

 Christian Hellings und Monika Hellings-Maesmanns haben eine Salzgrotte für Pferde gebaut.

Christian Hellings und Monika Hellings-Maesmanns haben eine Salzgrotte für Pferde gebaut.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Was für Menschen gut ist, tut auch Pferden gut. Es muss nicht unbedingt an die See gefahren werden, um durch das Klima vor Ort einer Hauterkrankung, Allergie, Bronchitis oder Asthma vorzubeugen. Das dachten sich auch Monika und Christian Hellings. Deshalb bauten die beiden Brachter eine Salzgrotte für Pferde und gaben ihr den Namen „Pferdesole Christenvenn“. „Über unsere Pferde sind wir dazu gekommen, diese Anlage einzurichten“, sagt Christian Hellings. „Unser 18-jähriges arabisches Pferd Abrashan, das eine verschleppte Bronchitis hatte, haben wir erfolgreich drei Wochen auswärts therapieren lassen und es ist heute beschwerdefrei – und das in einer völlig identischen Sole-Einheit.“

Christian Hellings, selbst ein Freizeitreiter, war bisher im kaufmännischen Bereich in Düsseldorf tätig und musste jeden Tag lange Fahrzeiten auf der Autobahn in Kauf nehmen. „Ich suchte etwas, das ich in der Nähe machen kann“, sagt Christian Hellings. „Was war naheliegender, als auf meinem Hof eine Salzgrotte für Pferde zu schaffen, wo wir doch in einem der größten Reitgebiete leben?“, sagt er. Es entstand ein drei mal drei Meter großer Raum mit einer Raumhöhe von 2,50 Metern. „Wir können hier maximal drei Pferde, aber optimal zwei Pferde aus gleichem Bestand unterbringen. Sie müssen sich kennen“, ergänzt Hellings. Es gibt Unterbringungsmöglichkeiten mit einem Trainingsplatz für kranke Pferde. „Wir verstehen uns auch als eine Servicestation für Pferde. Sie werden von Tierärzten eingewiesen und bleiben stationär.“

„Zwei Freundinnen aus der Nachbarschaft kommen mit ihren Pferden, stellen sie rein, trinken Kaffee und quatschen und sind nach einer Stunde wieder weg“, erzählt Monika Hellings, die Vorsitzende des Reitervereins Kaldenkirchen. „Ihre Pferde genießen die Inhalation als eine Art Wellness-Anwendung.“ Sie ist Distanzreiterin und stellt ihr Pferd nach einem Distanzritt zur Regeneration in die Kammer. Nach zehn Minuten ist die Kammer eingenebelt, die Pferde werden ruhiger und inhalieren eine fünfprozentige Solelösung. „Die Luft ist gereinigt durch negative Ionen und mit angereichertem Sauerstoff. Die Pferde stehen im Nebel, sie atmen etwas ein, was sie nicht kennen“, sagt Christian Hellings.

Anfangs sind die Tiere etwas nervös. „Sie merken schnell, dass das gut für sie ist“, ist Monika Hellings sicher. Die Pferde entspannen sich, fangen an zu kauen und zu schlucken. „Das ist ein eindeutiges Signal, dass sich der Schleim in den Bronchien löst und die Pferde abschnauben“, erklärt sie. Danach kommen die Pferde aus der Kammer direkt auf den Reitplatz, um den Stoffwechsel an der Longe anzutreiben und wieder in Schwung zu bringen.

Einmal im Monat trifft sich auch eine Gruppe von bis zu acht Personen unter dem Namen „Meeresrauschen“ bei den Hellings und sitzt für eine Stunde in der Kammer, trinkt Tee und hört Meditationsmusik. Für diese Menschen ist der Besuch in der Salzgrotte dann Entspannung pur.

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