Viersen Möbel Klinkhamels gibt Geschäft auf
Viersen · Nach Weihnachten startet der Räumungsverkauf in dem Viersener Traditions-Familienbetrieb.
Eine Viersener Institution verschwindet. Möbel Klinkhamels beendet den Geschäftsbetrieb, voraussichtlich im Frühjahr 2020. Betroffen ist auch der Mitnahmemarkt Klinki. Bereits am 27. Dezember beginnt der Abverkauf. Die Gebäude sollen vermietet werden. Mietverträge sind aber noch nicht unterschrieben, erklärt Geschäftsführer Oliver Klinkhamels.
Sein Großvater Johann und seine Großmutter Maria hatten das Möbelgeschäft vor 87 Jahren gegründet. Zunächst als Tischlerei in Boisheim. Johann Klinkhamels war Schreinermeister, stellte die Möbel selbst her. Nach dem Krieg erweiterte das Paar die Geschäftsräume, eröffnete 1950 eine Filiale in Viersen.
Die Entscheidung, den Geschäftsbetrieb einzustellen, sei ihm nicht leicht gefallen, sagt Klinkhamels, seit 1994 in der Chefetage des Unternehmens. Da ist die eine oder andere Träne geflossen. Dazu stehe ich. Grundsätzlich sei das Unternehmen zwar wirtschaftlich gesund (Unsere Eigenkapitalquote liegt bei 47,5 Prozent), aber die großen Mitbewerber machten dem Familienunternehmen das Leben immer schwerer. Dabei geht es gar nicht mal darum, dass große Möbelhaus-Ketten eine deutlich größere Ausstellungsfläche haben, erklärt der 50-Jährige. Schwierig seien die hohe Preisaggressivität der Konkurrenz und deren ausgefeilte Online-Shops. Die Familie habe vor der Entscheidung gestanden, noch einmal viel Geld in eine Komplett-Umgestaltung zu investieren. Klinkhamels: Alle zehn bis 15 Jahre muss man das machen, das wäre jetzt an der Zeit. Wirtschaftlich wäre das aber keine gute Entscheidung gewesen, sagt der 50-Jährige, der früher schon als Kind während der Ferien im Familienbetrieb mitgearbeitet hat.
Einige der insgesamt 45 Mitarbeiter hätten bereits neue Jobs, spätestens Ende Mai 2020 sei Schluss am Standort. Klinkhamels: Unsere Stammkunden werden wir persönlich per Brief informieren.