Viersen Einbrüchen vorbeugen - die Polizei hilft

Viersen · Noch bis Sonntag ist das Präventionsteam der Viersener Polizei in der Stadt unterwegs, um die Bevölkerung für das Thema Einbruchschutz zu sensibilisieren. Gerade im Herbst und im Winter nutzen die Einbrecher jede Schwachstelle

 Wolfgang Vagts (l.) und Hans-Willi Kawaters aus dem Präventionsteam der Polizei zeigen Anwohner Heinz Schlütz (78) technische Schwachstellen an seiner Haustür.

Wolfgang Vagts (l.) und Hans-Willi Kawaters aus dem Präventionsteam der Polizei zeigen Anwohner Heinz Schlütz (78) technische Schwachstellen an seiner Haustür.

Foto: paka

Beginnt die dunkle Jahreszeit, haben Einbrecher Hochkonjunktur. Sie nutzen die frühe Dämmerung, um unbeobachtet in Häuser und Wohnungen einzudringen. Dass Einbrecher nur nachts kommen, ist ein Irrtum. Viele Einbrüche passieren dann, wenn die Bewohner einkaufen, arbeiten oder im Urlaub sind. Schlecht gesicherte Türen, Fenster oder Terrassentüren sind eine willkommene Einladung. Auch die Anonymität größerer Wohnanlagen ist eine Schwachstelle, die Einbrecher gerne nutzen.

Mit der Landeskampagne "Riegel vor! Sicher ist sicherer!" möchte die Polizei auch im Kreis Viersen die Bevölkerung sensibilisieren. In der Aktionswoche, die noch bis Sonntag läuft, ist das Viersener Präventionsteam unterwegs und stellt das Konzept an Info-Ständen in Fußgängerzonen und in Wohngebieten vor. "In Gesprächen möchten wir Schwachstellen an Häusern und Wohnungen aufzeigen", erläutert Polizeihauptkommissar und zuständiger Bezirksbeamter Wolfgang Vagts. "Wir weisen darauf hin, dass auch durch Nachbarschaftshilfe und Sozialkontrolle Einbrüchen vorgebeugt werden kann."

Die Polizei bezeichnet 47 Prozent der im ersten Halbjahr 2017 angezeigten Wohnungseinbrüche als dank ihrer Präventionsarbeit gescheitert. Das ist aber kein Grund zur Entwarnung: Siegfried Lantermann, Leiter der Direktion Kriminalität, erläutert: "Die Zahlen im ersten Halbjahr bleiben unter dem Mittel der letzten sechs Jahre. Wir haben die Hoffnung, dass dieser Schnitt beibehalten wird, aber erfahrungsgemäß steigt die Zahl der Einbrüche im Herbst und Winter an."

Kriminalhauptkommissar Uwe Dethlefsen vom Fachbereich Kriminalprävention und Opferschutz zeigt in der Dülkener Dienstelle am Mühlenberg, wie schnell ein normales Fenster aufzuhebeln ist. "Viele Menschen denken, dass die Technik alleine schon ausreiche, um Einbrüche zu verhindern. Doch die Notwendigkeit des Abschließens wird unterschätzt", sagt er.

Polizeihauptkommissar Hans-Willi Kawaters, zuständig für Kriminalprävention und Opferschutz, hat geschädigte Bürger besucht und die Nachbarn befragt. "Die Hemmschwelle, sich bei der Polizei zu melden und auf Beobachtungen hinzuweisen, ist noch zu hoch", sagt er. "Viele Einbrüche könnten verhindert werden, wenn die Menschen sich mehr umeinander kümmerten. Zögern Sie nicht, die Polizei zu kontaktieren. So sorgen Sie nicht nur für Ihre eigene Sicherheit, sondern auch für die Ihrer Nachbarn."

(paka)
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