Viersen Ein Stück Afrika: Heinrich Mostertz

Viersen · Der Kernbestand des aus dem 17. Jahrhundert stammenden Mostertz-Hauses stellt ein typisches niederrheinisches Hallenhaus dar: giebelständig, dreischiffig und mit einem Gebinde in einer Doppelankerkonstruktion mit Zapfenschlössern. Eine gutachterliche Betrachtung bescheinigte im Oktober 2008, dass das Mostertz-Haus bis auf die Hausteile in Backstein ursprünglich erhalten ist. Das Eichengerüst lässt in seinen Abmessungen auf ein hohes Alter schließen. Im April 2009 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.

Bekannter Bewohner und Namensgeber war der Dülkener Heinrich Mostertz. Er wurde in dem Haus am 4. April 1884 geboren, lebte als Maler, Schriftsteller und Erfinder und errichtete sich gartenseitig einen Anbau als Atelier.

Mostertz verbrachte Jahre in Afrika. Er trat 1905 in Berlin ins Kaiserliche Kolonialamt ein und ging 1910 als Gouvernements-Sekretär nach Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania. Mostertz führte die Verwaltung des Bezirks Lindi, später auch die des südliche Kilwabezirks.

1940, wieder zurück in seiner Heimatstadt Dülken, gründete Mostertz den Hadisi-Verlag und begann zu schreiben. Unter anderem stammen "Seestern und Safarihorn", "König Narr" und "Don Quichote in der Narrenstadt Dülken" aus seiner Feder. Heinrich Mostertz starb am 19. Januar 1975, fast 91-jährig, da, von wo er einst in die Welt zog: in seinem Elternhaus am heutigen Eligiusplatz.

(RP)
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