Niederkrüchten Ein Segen für den Sport
Niederkrüchten · Blau-Weiß Niederkrüchten hat seinen neuen Kunstrasenplatz offiziell eingeweiht. Künftig soll die Anlage auch Schulen, Kindergärten und Partnervereinen zur Verfügung stehen.
Ein heißer Freitag im August 2009: Der Treck der Kevelaer-Wallfahrer quält sich den Heronger Berg hinauf. Der Zufall — oder womöglich eine himmlische Fügung? — will es, dass Rolf Cleophas und Herbert Winzen nebeneinander her pilgern. Der Vorsitzende von Blau-Weiß Nieder-krüchten und der Bürgermeister helfen sich plaudernd über die Strecke. Thema: ein Kunstrasenplatz. Der Rest ist Geschichte.
Und die fand nun ihren vorläufigen Höhepunkt. Zweieinhalb Jahre nach jener schicksalhaften Begegnung hat Blau-Weiß Niederkrüchten die Einweihung seines neuen Kunstrasenplatzes gefeiert. Über 200 Gäste erlebten einen kurzweiligen Abend mit einem spektakulären Feuerwerk als Krönung. Ein Selbstläufer war das Projekt nicht: Cleophas hat "viel gelernt über Kommunalpolitik, über Lippenbekenntnisse und die Halbwertszeit von Ratsbeschlüssen". Er erinnerte damit an das politische Hin- und Her Ende 2009 als der Rat Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II zunächst zusagte, dann zugunsten des Kindergarten-Neubaus in Elmpt wieder zurückzog, um schließlich doch 250.000 Euro als Zuschuss aus der Gemeindekasse zu bewilligen. Mit diesem Kapital im Rücken konnte Blau-Weiß das 380 000-Euro-Projekt stemmen. Allein 40 000 Euro des verbleibenden Eigenanteils von 130 000 Euro erbrachte der Verein in Arbeitsstunden.
Von der E-Jugend bis zum Urgestein Marek Lipkowski packten alle an. "Rückenschmerzen und Muskelkater, dazu nächtliche Träume von Halmdicken und gebundenen Tragschichten waren der Preis", meinte Cleophas schmunzelnd. Bürgermeister Herbert Winzen zollte Blau-Weiß große Anerkennung für die geleistete Arbeit: "Heute ist ein schöner Tag, nicht nur für den Verein, sondern auch für die Gemeinde." Cleophas streckte die Hand aus in Richtung Kindergärten, Schulen und Partnervereine: "Diese Platzanlage soll möglichst vielen Krüchtenern Freude machen." Eine tragende Säule ist auch der neue Hauptsponsor: Die Volksbank Viersen bietet Blau-Weiß Niederkrüchten im Rahmen eines für zehn Jahre (plus Verlängerungs-Option) geschlossenen Sponsorvertrages finanzielle Sicherheit. Dafür trägt die Anlage jetzt den Namen "Volksbank-Sportpark". "Wir fühlen uns mit der Bevölkerung und dem Verein verbunden. Darum investieren wir das Geld dort, wo wir es auch verdienen", sagte Voba-Vorstand Jürgen Cleven.
Die Pfarrer Alexander Schweikert und Dr. Harald Ulland segneten den neuen Sportplatz. Für die Spiel- und Trainingsqualität bedeute der sattgrüne Kunstrasenteppich einen Quantensprung, so Cleophas. Nicht von ungefähr stehen beide Seniorenmannschaften des Vereins vor dem Aufstieg.
