Brüggen Ein Platz für 200 Gläubige

Brüggen · Vor 60 Jahren wurde der Grundstein für die Kirche St. Maria Helferin in Lüttelbracht gelegt. Jeder Haushalt verpflichtete sich, einen Beitrag zu leisten, damit im Ort eine Kirche gebaut werden konnte. Am Sonntag wird gefeiert.

Schon 1908 war der Gedanke aufgekommen, eine eigene Kirche in Lüttelbracht zu bauen. Älteren Menschen und Kindern, die ihre Schule im Ort hatten, sollte der lange Weg zur Pfarrkirche St. Peter Born erspart werden, den sie bei Wind und Wetter gehen mussten. Die Spendenbereitschaft war groß: Mit Fördermitteln des Bistums Aachen kamen rund 4500 Deutsche Mark zusammen, so dass in Lüttelbracht eine eigene Kirche gebaut werden konnte. Jeder Haushalt verpflichtete sich, monatlich einen festen Betrag zu zahlen. Am 27. Mai 1951 wurde der Grundstein gelegt. Pfarrer Paul Wipperfürth machte den ersten Spatenstich und stellte damals fest: "Wenn der Herr das Haus nicht baut, dann bauen die Bauleute vergebens."

Urkunde restauriert

1952 nahmen die Lüttelbrachter "das kleine Kirchlein" endlich in Besitz. Die Kirche St. Maria Helferin bot Platz für 200 Gläubige. An die Anfänge ihrer Kirche erinnern die Lüttelbrachter an diesem Wochenende. 60 Jahre nach der Grundsteinlegung machte es sich der Förderverein von St. Maria Helferin zur Aufgabe, ein Duplikat der Urkunde zur Grundsteinlegung restaurieren und rahmen zu lassen. Dieses Dokument verfasste damals der Aachener Weihbischof Dr. Johannes Josef van der Velden in lateinischer Sprache. Das Schriftstück soll in der Kirche einen besonderen Platz erhalten, Interessierte können den Urkundentext nicht nur auf Latein, sondern künftig auch auf Deutsch lesen. Die Urkunde wurde damals von Pfarrer Paul Wipperfürth, Kaplan Hermann-Josef Paschmanns (Genholt), Dechant Werner Pfaffenholz und Bürgermeister Peter Michels und Gemeindedirektor Gustav Tiskens sowie von den Mitgliedern des Marien-Sammelvereins, Mathias Meuser, Heinrich Strötges, Heinrich Bongartz und Josef Dohmen, unterschrieben. Aus dem Marien-Sammelverein wurde der spätere Kirchenvorstand.

Am Sonntag hängen die Lüttelbrachter auch die neuen Fahnen mit dem Emblem der Kirche aus. Die Flaggen wurden fürs diesjährige Schützenfest angeschafft. Die St.-Petrus- und St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Lüttelbracht-Genholt will mit dem Emblem der Kirche auf dem Tuch ihre starke Verbundenheit zu ihrer Kirche unterstreichen. Der Kirchenvorstand appelliert an alle Lüttelbrachter, am Sonntag die neuen Fahnen zu hissen. Zum heutigen Kirchenvorstand gehören als Vorsitzender Pfarrer Timotheus Eller, sein Stellvertreter Hans-Leo Giehlen, Karl-Willi Fleischer, Hermann Ingenrieth, Jürgen Lankes, Heinz Pielen und Hermann-Josef Roosen.

(RP)
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