Schwalmtal Ein guter Tropfen von der Obstwiese

Schwalmtal · Eine Kooperation zwischen den Schwalmtaler Obstwiesenfreunden, der Gemeinde Schwalmtal und der Kornbrennerei Hartges führte zum "Neller Appeldröpke"

 Obstwiesenfreund Paul Derix probiert einen Schluck vom "Appeldröpke" bei Hartges.

Obstwiesenfreund Paul Derix probiert einen Schluck vom "Appeldröpke" bei Hartges.

Foto: Ahlen

Gespannt sind alle Blicke auf den Brenner gerichtet. Gleich ist es so weit. Jürgen Meyer hat eingeheizt, die Boskop-Äpfel der Obstwiesenfreunde Schwalmtal sind im letzten Schritt der Verarbeitung. Herauskommen wird ein "Appeldröpke". Das hat so, wie es jetzt ist, noch 89 Prozent Alkohol. Mehr als eine kurze Probe am Finger zum Ablecken ist nicht drin.

Die erste Charge gibt es schon - mit Gravensteiner Äpfeln. Die werden früher geerntet und sind deshalb schon verarbeitet. Hier können alle probieren. Und trotz des hohen Alkoholgehalts bei der zweiten Charge kann man die Unterschiede zwischen den Apfelsorten bereits herausschmecken. Auf den Flaschen prangt neben dem Logo der Kornbrennerei auch das der Gemeinde. Denn sie ist Eigentümerin der Äpfel. Streng genommen.

Um die Obstwiesen in der Gemeinde kümmern sich seit Jahren die Obstwiesenfreunde. Sie haben die ganze Sache angestoßen. Und auch die Idee, jetzt einen Obstbrand aus den Äpfeln zu machen, stammt aus ihren Reihen. Thomas Dornseifer stellt seit einigen Jahren immer Cidre aus dem Obst her - "für den Hausgebrauch, so 20 bis 30 Liter". Zu Weihnachten bekam er die Teilnahme an einem Destillationskursus geschenkt, den die Firma Hartges anbietet. "Und da war dann die Idee, man könne ja auch einmal so ein ,Appeldröpke' machen", sagt er.

Marlies Mentken, eine der beiden Geschäftsführerinnen bei Hartges, war sehr angetan von der Idee. Und so einigte man sich darauf, dass der Brand in formschönen 0,2-Liter-Flaschen auf den Markt kommen soll. Das Etikett steuerte Uwe Bergh von "Sign und Design" bei - quasi ehrenamtlich. Es geht ohnehin nicht darum, Geld mit dem "Appeldröpke" zu verdienen. "Es ist immer schön, für eine gute Sache etwas machen zu können", sagt Marlies Mentken. Geld aus dem Erlös soll an die Gemeinde zurückfließen - damit diese neue Bäume für weitere Obstwiesen kaufen kann, oder auch, um sonst eine gute Sache unterstützen zu können.

Beim Erntedankfest auf dem Waldnieler Markt am kommenden Sonntag, 2. Oktober, sollen die Flaschen aus der ersten Charge zum Kauf angeboten werden. Die zweite Charge soll rechtzeitig zu den Tagen der offenen Brennerei am Wochenende 12. und 13. November ebenfalls erhältlich sein. Die "Appeldröpke"-Macher setzen darauf, dass es sicherlich in der Vorweihnachtszeit viele Interessenten geben wird, die gerne als kleines Präsent eine solche Flasche mit nicht nur leckerem Inhalt, sondern auch eindeutigem Lokalkolorit mit zu einem Adventskaffee nehmen möchten.

(hah)
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