Investition in die Feuerwehr Löschzug Amern hat jetzt auch ein einmaliges Fahrzeug

Schwalmtal · Ein neues Mannschaftstransportfahrzeug sowie ein Gerätewagen Logistik mit einem in Deutschland einmaligen Anhänger Pumpe-Strom gehören nun zum Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Schwalmtal. Doch das Gerätehaus in Amern platzt aus allen Nähten.

 Diakon Franz-Josef Cohnen (l.) und der evangelische Pfarrer Horst-Ulrich Müller segneten gemeinsam die beiden neuen Fahrzeuge für den Löschzug Amern.   Foto: bigi 

Diakon Franz-Josef Cohnen (l.) und der evangelische Pfarrer Horst-Ulrich Müller segneten gemeinsam die beiden neuen Fahrzeuge für den Löschzug Amern. Foto: bigi 

Foto: bgi/bigi

Ein neues Mannschaftstransportfahrzeug sowie ein Gerätewagen Logistik mit einem in Deutschland einmaligen Anhänger Pumpe-Strom gehören nun zum Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Schwalmtal. Der Anhänger wurde speziell für die Schwalmtaler Wehr angefertigt, wiegt 3400 Kilogramm und verfügt über ein Stromaggregat zur Noteinspeisung des Gemeindehauses am Markt 20 in Waldniel oder eines Feuerwehrgerätehauses. Allerdings muss er mit Muskelkraft an den Gerätewagen angehängt werden, da er nicht in das Gerätehaus Amern passt; er steht dahinter. So wird ein weiteres Problem des Löschzugs deutlich: Es herrscht akuter Platzmangel im Gerätehaus.

„Es wurde schon mehrfach von der Mannschaft der Wunsch geäußert, dass ein neues Gerätehaus eine Durchfahrt bekommen soll, so dass der Anhänger nicht rangiert werden muss, sondern von hinten an den Gerätewagen angebracht werden kann, der dann nach vorne aus dem Gerätehaus fahren kann“, sagt der stellvertretende Löschzugführer Christof Schild. Zurzeit werden Machbarkeitsstudien erstellt, ob ein Umbau oder ein Neubau der Gerätehauses sinnvoller wäre.

Insgesamt 400.000 Euro hat die Gemeinde Schwalmtal investiert, um den Amerner Löschzug mit modernem Equipment auszustatten. Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) betonte, dass dies die Sicherheit der Menschen in der Gemeinde gewährleiste: „Die Unterstützung durch eine moderne und zuverlässige Ausrüstung ist unabdingbar. An den Rettungskräften dürfen wir nicht sparen.“

Der neue Gerätewagen Logistik (GW-L2) ist der Nachfolger des Schlauchwagens 2000-Tr und dient zum Transport von größeren Ausrüstungen und zum Verlegen von Schläuchen; er ersetzt auch den ehemaligen Gerätewagen Gefahrgut GW-G1. 13 Tonnen schwer und 290 PS stark, leistet er die Wasserversorgung für lange Wege. Im Container enthält er 2000 Meter Schlauch, früher wurden die Schläuche in Schubladen untergebracht.

Der Gerätewagen Logistik sei eine „eierlegende Wollmilchsau“, so Wehrführer Dirk Neikes. In die Entwicklung des Aufbaus habe man eine Menge „Hirnschmalz reingesteckt“. Auf den Pumpenanhänger sei man nun besonders stolz. „Das Grundwasser sinkt weiter ab und die normalen Pumpen, die bis acht Meter gehen, kommen an das Wasser nicht mehr ran“, erklärt er.

Sechs Feuerwehrleute gehören zur Staffelbesatzung: Drei können am Anhänger bleiben, drei bauen die Schlauchstrecke bis zur Einsatzstelle auf. „Alle Fahrzeugführer für dieses Spezial-Fahrzeug müssen zwingend mit diesem Gerät und dem nachgezogenen Anhänger etliche Fahrstunden absolvieren, bis sie für Einsatzfahrten in Frage kommen“, so Schild. Ein pneumatisch ausfahrbarer Beleuchtungsmast auf dem Anhänger sorgt für optimale Beleuchtung. „Viel Ausbildung ist notwendig, da für den Wagen mit Anhänger zwei Maschinisten gebraucht werden“, sagt der Vize-Löschzugführer.

Der Mannschaftstransportwagen ist ein Opel Vivaro mit einem langen Radstand und als Achtsitzer speziell für die Wehr konzipiert.

Wehrführer Dirk Neikes lobte Hubertus Nelißen aus Dilkrath, der mit einem Team ein Brunnenkataster angelegt hat. Dort sind private Brunnen aufgelistet, wie viel Wasser gefördert werden kann und wie man sie am besten erreicht. Sie werden meist von umliegenden Landwirten betrieben und zur Verfügung gestellt; dafür dankte Neikes.

Während der Feier – Diakon Franz-Josef Cohnen und der evangelische Pfarrer Horst-Ulrich Müller segneten gemeinsam die neuen Fahrzeuge – ereignete sich ein medizinischer Notfall. Die Feier wurde für 25 Minuten unterbrochen.

(bigi)
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