Alte Rockhelden und junge Punk-Küken serviert das "Eier mit Speck"-Festival. 26 Bands werden vom 24. bis 26. Juli am Hohen Busch auf der Bühne stehen. Da ist für jeden was dabei:

Für Rockfans Anfang der 90er Jahre rollten die Nordiren von "Therapy?" mit ihrem Album "Troublegum" die Charts von hinten auf. Ihre Konzerte waren enthusiastische Massenschubsereien. Jede Party ohne die Kracher "Die Laughing" und "Screamager" war zum Scheitern verurteilt. Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen, die Nord-Iren haben ihr zwölftes Album veröffentlicht. Müde ist das Trio trotz leicht fortgeschrittenen Alters nicht. Zum Mitspringen und -schubsen reicht die rhythmuslastige Platte "Crooked Timber" noch immer. Und ein paar Schmankerl von früher serviert der Samstags-Headliner bestimmt auch in Viersen. (Samstag, 23.30 Uhr).

Für Crossover-Fans Ja, "Dog eat Dog" gibt es noch. Ihrem Stil sind die Crosscover-Helden der frühen 90er Jahre treu geblieben. Die US-Amerikaner und Sonntags-Headliner mixen auf ihrer aktuellen Platte "Walk with me" nach wie vor Punk, Heavy Metal und HipHop. Daraus entstehen — wie damals "Not fronts" und "Who's the king" — Hymnen, die zum Festivalabschluss wohl sehr engagiertes Springen beim Publikum auslösen. (Sonntag, 21.30 Uhr)

Für Punkrock-Fans Ein bisschen Deutschpunk, ein bisschen Poesie, das ergibt "Muff Potter". "Gute Aussicht" heißt das aktuelle Album des Quartetts aus Münster. Das lässt für seinen Auftritt hoffen. (Sonntag, 19.45 Uhr)

"Disco Ensemble" — der Name des Freitags-Headliners täuscht. Mit der Popmusik der 70er Jahre hat das Quartett nichts am Hut. Dennoch kombinieren die Finnen gern: nämlich Punk, Metal, New Wave und Electro. Sie erinnern ein bisschen an "The Hives" und "Refused". Das könnte eventuell daran liegen, dass ihr Album "Magic Recoveries" vom selben Produzenten bearbeitet wurde. (Freitag, 22.30 Uhr)

Für Indierock-Fans Hinter den Sieben von "Dúné" sind die Eier-mit-Speck-Organisatoren seit zwei Jahren her. 2008 hatten die Dänen endlich ihren Auftritt zugesagt — für eine Stunde, dann gingen sie auf ein besseres Angebot von einem schwedischen Veranstalter ein. Aber Viersen ist nicht nachtragend, deshalb dürfen Dúné ihren Indie-Electro-Rock jetzt doch noch hier vortragen. (Sonntag, 16.55 Uhr)

Für Alternativerock-Fans Wer "Stigma" sehen will, muss früh aufstehen und eventuell aufs Festival-Frühstück verzichten. Die Düsseldorfer klingen auf ihrem aktuellen Longplayer "Komawunderland" ein bisschen wie Revolverheld, nur setzen sie ihre Gitarren stärker ein, haben mehr zu sagen oder zu singen und taugen kaum als Rock-Boy-Band. (Samstag, 12.30 Uhr)

Zeitplan unter www.eiermitspeck.de