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Viersen Ehrenamtler haben Mängelliste für Radwege erstellt

Viersen · Sechs Senioren untersuchten mehr als hundert Problemstellen. Morgen erläutert die Stadtverwaltung ihre Pläne

 Waren als Mängelfinder auf Viersener Radwegen unterwegs (von links): Manfred Woters, Herbert Grefkes, Heinz Plöckes, Jochen Häntsch, Hans Geisthardt und Johannes Veerman,

Waren als Mängelfinder auf Viersener Radwegen unterwegs (von links): Manfred Woters, Herbert Grefkes, Heinz Plöckes, Jochen Häntsch, Hans Geisthardt und Johannes Veerman,

Foto: busch

Der Arbeitskreis "Radwegenetz" der SPD-AG 60 plus will für ein sichereres und strukturiertes Fahrradnetz in Viersen sorgen. Ziel ist es, besonders für Kinder und Senioren mehr Sicherheit zu bieten. Dazu haben die Mitglieder die Radwege in Viersen selbst er-fahren.

Die Idee für ein solches Projekt hatte Initiator Jochen Häntsch bereits vor einigen Jahren. "Ich war 45 Jahre lang im Rat tätig und wurde oft von Bürgern gefragt, ob man das Radnetz nicht besser ausbauen könne", sagt Häntsch. Das Radwegenetz werde nach seiner Einschätzung seit Jahren nicht korrekt gepflegt. "Auch bei einem Ranking des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs schnitt Viersen eher mäßig ab, belegte den 70. von 100 Plätzen", so Häntsch. Deswegen habe er vor rund einem Jahr mit weiteren Mitgliedern der SPD-AG 60 plus den Arbeitskreis "Radwegenetz" ins Leben gerufen, um sich dieser Situation anzunehmen.

Um überhaupt festzustellen, wo die Problemstellen in Viersen zu finden sind, wurden die Bürger aufgerufen, bei der Suche zu helfen und Problemstellen zu melden. "Wir haben mehr als 100 Meldungen bekommen, wo Mängel vorliegen", berichtet Häntsch. Mit dem Arbeitskreis habe er diese dann in sechs Fahrten selbst ausgekundschaftet. "Dann haben wir aussortiert, welche Mängel nicht sinnvoll erscheinen, weil sich zum Beispiel aufgrund der Infrastruktur keine Veränderungen vornehmen lassen. Andere konnten wir bereits zügig bearbeiten, etwa das Aufstellen von Schildern an der Süchtelner Straße", sagt er.

Insgesamt rund 65 Schwachstellen landeten in einer umfangreichen Mängelliste. Diese erhielten die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper und die Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD). Kamper, die sich des Themas Radwege angenommen hat, sieht den Einsatz des Arbeitskreises positiv. "Wenn so ein Plan dazu beiträgt, dass die Straßen sicherer werden, ist das natürlich toll", sagt sie. Eine solch ausführliche Mängelliste erleichtere natürlich auch die Arbeit in der Stadtverwaltung, so Kamper.

Morgen Abend wird sie die Mängelliste gemeinsam mit dem Arbeitskreis vorstellen und allen Teilnehmern erklären, welche Maßnahmen die Verwaltung bisher getroffen hat. Darunter fallen auch die fünf Kategorien, in die die Mängel unterteilt worden sind. "Diese Kategorisierungen strukturieren die Schwachstellen und deren mögliche Bearbeitung", erklärt Kamper. So würden Mängel in der ersten Kategorie etwa sofort behoben, Mängel der fünften Kategorie seien dagegen nicht durchführbar. "Stellen, die eine besonders lange Planung benötigen oder im Zuge von regelmäßigen Maßnahmen ohnehin bearbeitet werden, fallen in eine der anderen Kategorien", erläutert Kamper. Außerdem stellt sie am Donnerstag vor, welche Problemstellen bereits in naher Zukunft erledigt werden können.

Das Projekt sei trotz der bisherigen guten Arbeit aber noch lange nicht abgeschlossen, betont Jochen Häntsch. "Es ist ein fortlaufender Prozess, wir kriegen stetig neue Meldungen. Ein Ende ist noch nicht in Sicht." Er hoffe zudem, durch ein geschlossenes Radwegenetz mehr Menschen für das Radfahren zu begeistern. "Mehr Radfahrer bedeuten vielleicht auch weniger Autofahrer und das wiederum könnte die Parksituation erleichtern", erklärt Häntsch.

Vorstellung Für den morgigen Donnerstag, 2. Juni, sind alle interessierten Bürger zur Präsentation der Radwege-Mängelliste eingeladen. Sie beginnt um 17 Uhr in der AWO-Begegnungsstätte an der Petersstraße 40 in Viersen. Auch Viersens Technische Beigeordnete kommt.

(RP)
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