Entsorger EGN weitet Geschäft EGN kauft 33 Millionen Euro Umsatz hinzu

Kreis Viersen/Krefeld · Die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) hat zwei Firmen gekauft, um sich strategisch für Geschäfte in den Kreisen Kleve und Wesel zu positionieren. Zum Kaufpreis machte EGN-Aufsichtsratschefin und Stadtwerke-Vorstand Kerstin Abraham am Montag keine Angaben.

 Pierre Vincent, Kerstin Abraham und und Reinhard Van Vlodrop (von links) gaben gestern der Kauf zweier Unternehmen bekannt.

Pierre Vincent, Kerstin Abraham und und Reinhard Van Vlodrop (von links) gaben gestern der Kauf zweier Unternehmen bekannt.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

130 neue Mitarbeiter, 70.000 Quadratmeter erweiterte Betriebsfläche und rund 33 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz bedeuten für ein Unternehmen in der Größenordnung der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) eine wesentliche Veränderung. Die Tochtergesellschaft der Krefelder Stadtwerke hat zwei Firmen in Kamp-Lintfort und Kerken komplett übernommen. Das gaben die EGN-Geschäftsführer Reinhard Van Vlodrop und Pierre Vicent am Montag bekannt.

„Wir haben uns sehr um die beiden Unternehmen bemüht“, sagte Van Vlodrop. Vergangenen Donnerstag seien die Verträge unterzeichnet worden. Die EGN besetze mit der Übernahme Standorte, die eine Expansion in die Kreise Kleve und Wesel wirtschaftlich sinnvoll machten. Darüber hinaus stärkten die Gesellschaften D&H Baustoff Verwertung und Jochims Transporte  die EGN in einer ausbaufähigen Sparte.

Die D & H Baustoff Verwertungs-GmbH bereite  Baureststoffe für das Recycling auf. Bauschutt, Boden- und Baumischabfälle würden in einer Anlage bearbeitet und fachgerecht aufbereitet. Die dadurch gewonnenen Recycling-Baustoffe vermarkte das Unternehmen als Sekundärrohstoff im Straßenbau, berichteten die Verantwortlichen.

Als Expertin für Entsorgungs- und Logistikaufgaben sei die Jochims Transport GmbH Partner von Unternehmen aus den Geschäftsbereichen Abbruch/Rückbau, Sanierung, Tiefbau und Kanalbau sowie Garten- und Landschaftsbau. Mit etwa 70 Sattelkippern bediene das Unternehmen Baustellen in ganz Nordrhein-Westfalen. Ein wesentlicher Teil der Flotte werde über den Firmenhauptsitz in Kerken gesteuert, weitere über den Standort der D & H Baustoff Verwertung und einen Standort in Bochum, informierte die EGN weiter.

Der Unternehmensverbund aus zwei rechtlich selbständigen Unternehmen biete durch die enge Verzahnung von Logistik, Aufbereitung/Verwertung, Vermarktung und Handel für seine Kunden Full-Service-Pakete an. Beide Unternehmen seien seit Mitte der 1990er Jahre aktiv und arbeiteten seit vielen Jahren erfolgreich zusammen.

Die EGN Logistik- und Anlagenstandorte konzentrierten sich bisher auf die Kreise Viersen, Neuss, Düren, Aachen und Heinsberg sowie auf die Städte Krefeld, Düsseldorf und Köln. Im Gebiet nördlich der Autobahn 40, also in den Kreisen Kleve, Wesel und dem angrenzenden Ruhrgebiet, gab es bisher keine eigenen Stützpunkte. Das ändert sich nun mit dem Erwerb der beiden Unternehmen

Die Akquisition im Bereich der Bauschutt- und Bodenaufbereitung – einem stetig wachsenden Geschäftsfeld – ergänze das Portfolio der EGN optimal, erklärte Kerstin Abraham. „Wir legen bei all unseren Entsorgungsfragen größten Wert auf Effizienz, schnelle Umsetzung und maximale Sicherheit. Das können wir durch die regionale Erweiterung in die Kreise Kleve und Wesel hinein nun auch dort gewährleisten“, heben Reinhard Van Vlodrop und Pierre Vincent hervor.

„In unserer gesamten Entsorgungsregion können wir nun besser Verwertungs- und Transportkapazitäten im Bereich von Bauschutt, Boden und Baumischabfall anbieten. Die erworbenen Anlagen und Transportkapazitäten sowie Standorte ergänzen unser bisheriges Leistungsspektrum optimal“, sagte EGN-Geschäftsführer Vincent.

Die Eigentümer der beiden Unternehmen seien glücklich, in der EGN einen Käufer gefunden zu haben, der zu D & H und Jochims passe. „Dass die Standorte und Strukturen unserer Unternehmen erhalten bleiben“, sagen Paul Jochims und Oliver Boy gemeinsam, „war für uns ein ausschlaggebendes Kriterium. Die Sicherheit der Arbeitsplätze und ein nachhaltiges Wachstumspotenzial sehen wir als absolute Pluspunkte der neuen Unternehmensgruppe.

Über die Höhe des Kaufpreises  sei Stillschweigen vereinbart, sagte Kerstin Abraham.

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