Bauvorhaben Zwei Supermärkte für Niederkrüchten

NIEDERKRÜCHTEN · Im Heineland will Edeka einen neuen Markt errichten. Der Bau könnte frühestens ab Mitte Mai beginnen. An der Hochstraße plant Rewe eine Filiale. Der frühest mögliche Baustart dafür könnte ab Anfang 2020 sein.

 Das Areal an der Hochstraße in Niederkrüchten — dort ist ein Raiffeisenmarkt — will Rewe neu bebauen. Frühest möglicher Beginn ist 2020.

Das Areal an der Hochstraße in Niederkrüchten — dort ist ein Raiffeisenmarkt — will Rewe neu bebauen. Frühest möglicher Beginn ist 2020.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)/Knappe, Jörg (knap)

Für den Edeka-Neubau im Heineland in Elmpt dürfte die Ampel zeitnah auf Grün umspringen. Nachdem die Verwaltung wegen eines Formfehlers einen Teil des Bürgerbeteiligungsverfahrens wiederholen musste, fasste der Rat in einer Sondersitzung am Mittwoch mit großer Mehrheit den Feststellungsbeschluss über den Flächennutzungsplan „Vollsortimenter Overhetfelder Straße“. Jetzt fehlen noch die formelle Genehmigung der Bezirksregierung für den Flächennutzungsplan und die Baugenehmigung des Kreises Viersen. Tobias Hinsen, Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen und Umwelt, rechnet damit, dass „beides bis Anfang/Mitte Mai vorliegt“. Ab dann könnte Edeka bauen. Das Unternehmen plant im Heineland einen Lebensmittelmarkt mit 1800 Quadratmeter Verkaufsfläche, einem Backshop, einem Blumenshop und Parkflächen für 150 Autos.

In der Wiederholung des Bürgerbeteiligungsverfahrens hatten Anwohner der Heinrichsstraße in Elmpt die Sorge vor erheblichen Belastungen durch Kunden- und vor allem Lieferverkehr geäußert. Es wird erwartet, dass der Großteil des Verkehrs zum und vom Edeka-Markt über die Heinrichsstraße und die Goethestraße fließt. Die Verwaltung teilte die Bedenken der Anwohner nicht: Bisher liege die Verkehrsbelastung für die Heinrichsstraße in der Spitzenstunde am Nachmittag bei 309 Fahrzeugen pro Stunde. Laut Prognose der Verkehrsplaner wird dieser Wert nach Eröffnung des Edeka-Marktes auf maximal 460 Fahrzeuge pro Stunde in der Spitzenzeit zunehmen. „Das liegt am unteren Rand dessen, was nach gültigen Regelwerken für eine solche Straße erlaubt ist“, sagte Verkehrsgutachter Roland Weinert vom Ingenieurbüro Brilon Bondzio Weiser im Planungsausschuss. Die Heinrichsstraße habe eine Breite von 5,50 Meter und habe die Funktion einer Sammelstraße. Laut den Richtlinien sei für solche Straßen eine Verkehrsstärke von 400 bis 1000 Fahrzeugen pro Stunde vorgesehen. In der Nacht von 22 bis 6 Uhr seien Lkw-Anlieferungen verboten. In den übrigen 16 Stunden sei mit durchschnittlich 1,5 Lkw-Fahrten pro Stunde zu rechnen.

Anders als im Heineland sind die Pläne für den neuen Rewe-Markt in Alt-Niederkrüchten noch ganz am Anfang. Der Vollsortimenter soll auf dem Gelände des Raiffeisen-Marktes und des seit Jahren leer stehenden früheren Netto-Gebäudes an der Hochstraße entstehen. Auch ein angrenzendes privates Wiesengrundstück wird einbezogen. Die Zufahrt soll wie bisher über die Hochstraße erfolgen. Der neue Markt könnte um zum Beispiel Backshop, Kiosk oder Blumenladen ergänzt werden. Die bisher im Raiffeisen-Markt untergebrachte Poststelle soll im neuen Rewe-Markt fortgeführt werden.

Verkehrs- und schallschutztechnisch werden keine Probleme erwartet. Gutachter Weinert erklärte, dass der Verkehr auf der Hochstraße von derzeit maximal 5500 auf bis zu 7300 Fahrzeuge in 24 Stunden zunehmen werde. Dieses zusätzliche Aufkommen führe nicht zu einer Verschlechterung der Verkehrsqualität. Sowohl bei Verkehrslärm als auch bei betrieblichen Schall-Emissionen würden die Richtwerte an allen Messpunkten im Umfeld eingehalten. Um nächtliche Ruhestörungen zu vermeiden, regte Johannes Wahlenberg (CDU) an, den Rewe-Parkplatz, ähnlich wie beim nahe gelegenen Netto-Markt, außerhalb der Betriebszeiten mit einer Schranke zu verschließen.

Der Planungsausschuss beschloss, die notwendige Flächennutzungsplanänderung einzuleiten und die Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung zu starten. Falls alles reibungslos läuft, könnte das Verfahren nach Einschätzung von Hinsen bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Rewe könnte ab Anfang 2020 neu bauen.

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