Viersen Drei Monate Ehrenamt in El Salvador

Viersen · Mit vielen neuen Eindrücken ist die Dülkenerin Sarah Mückenhoff aus El Salvador zurückgekehrt. Drei Monate war sie dort, um bei einem Projekt der Flüchtlingshilfe Mittelamerika mitzuarbeiten.

 Sarah Mückenhoff aus Dülken hat als Teil ihres Studiums zur Sozialpädagogin in einem Schulzentrum in El Salvador gearbeitet, einem mittelamerikanischen Staat an der Pazifikküste.

Sarah Mückenhoff aus Dülken hat als Teil ihres Studiums zur Sozialpädagogin in einem Schulzentrum in El Salvador gearbeitet, einem mittelamerikanischen Staat an der Pazifikküste.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Das Bild auf dem Laptop zeigt Sarah Mückenhoff inmitten einer lachenden Kinderschar. Auf dem Computer hat sie auch Fotos eines mit Bananenblättern gedeckten Hauses, Anbauten mit Wellblechdächern, Bilder von einem der Häuser von innen: Zu sehen ist darauf ein Zimmer mit drei Betten, über denen Moskitonetze hängen — ansonsten ist es leer. "Dort haben meine beiden Kommilitoninnen der Hogeschool in Nijmegen und ich geschlafen. Etwas anderes außer den Betten gab es nicht. In einem Anbau konnten wir duschen und in den Minihäuschen mit den Treppen versteckten sich die Plumpsklos", erzählt Mückenhoff.

Für drei Monate hat sie ihr gemütliches Zuhause in Dülken gegen ein kleines Gästehaus in Nueva Esperanza getauscht, einen Ort in El Salvador. Die 30-Jährige arbeitete während ihres Studiums zur Sozialpädagogin ehrenamtlich in einem Projekt der Flüchtlingshilfe Mittelamerika mit. Dort schulte sie die dortigen Lehrer in der Jugend- und Bildungsarbeit und entwickelte gemeinsam mit ihnen pädagogische Konzepte. "Die Menschen dort waren so offen und freundlich. Das Wenige, das sie haben, teilen sie gerne. Ich habe mich sehr willkommen gefühlt", erzählt Mückenhoff.

Obwohl Mückenhoff daheim fleißig Spanisch gelernt hatte, fiel ihr in den ersten Wochen vor allem die Sprache schwer. Doch das gab sich. "Die Menschen waren geduldig. Wenn ich etwas nicht verstanden habe, haben sie es immer wieder erklärt. Zum Ende hin habe ich Spanisch gesprochen, ohne überlegen zu müssen."

Sehr erfreut war sie über die gute Zusammenarbeit mit den Lehrern, denen viel daran lag, ihren bisher praktizierten Frontalunterricht durch kooperative Methoden zu ersetzen. Die Veränderung hat sie innerhalb von drei Monaten gespürt.

So behoben Mückenhoff und ihre Mitstreiterinnen unter anderem ein organisatorisches Problem: 280 Schüler zwischen sechs und 20 Jahren besuchten das Schulzentrum, doch das Gebäude war zu klein, um diesen Kindern gleichzeitig Platz zu bieten. Also war in dem Schulzentrum vormittags Unterricht für die Klassen eins bis fünf und nachmittags für die Kinder aus der sechsten bis neunten Klasse. Die beiden Lehrerteams trafen sich deshalb fast nie. Mückenhoff und ihre Kolleginnen regten ein Treffen der Teams an. "Das war eines der ersten Dinge, die wir geändert haben, denn der Austausch untereinander ist wichtig", erzählt Mückenhoff.

Mit ihrer Rückreise ist das Projekt in El Salvador noch nicht beendet. Derzeit arbeitet die Dülkenerin an einem Informationspaket für das Schulzentrum, das 50 unterschiedliche kooperative Methoden zum Lernen samt Hintergrundwissen beinhaltet. Wenn das Paket ins Spanische übersetzt ist, wird es an das Schulzentrum Amando López Quintana geschickt, in dem sie gearbeitet hat.

Außerdem steht eins für Sarah Mückenhoff heute schon fest: Die Dülkenerin möchte auf jeden Fall wieder nach Nueva Esperanza reisen.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort