Engagement in Schwalmtal Kinder demonstrieren zum Welt-Down-Syndrom-Tag
Schwalmtal · Zum Welt-Down-Syndrom-Tag zogen 60 Kinder des Awo-Familienzentrums Nottbäumchen, Kita-Team, Awo-Geschäftsführung und Eltern zum Marktplatz in Waldniel. Sie wollten ein Zeichen für Vielfalt setzen.
Was haben zwei unterschiedliche Socken mit Akzeptanz von Vielfalt zu tun? Sie sind ein Erkennungszeichen für alle, die den Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März unterstützen. Warum differierende Fußkleider? Die Idee dazu stammt von einer Down-Syndrom-Gruppe im Libanon: Sie wollte 2013 mit verschiedenen Socken zeigen, dass jeder unterschiedlich ist – und deshalb sollten es auch die Strümpfe sein. An diesem weltweiten Aktionstag hat sich auch das AWO-Familienzentrum Nottbäumchen in Schwalmtal-Waldniel beteiligt und ein Plakat an Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) und seinen Vize Jupp Pascher (SPD) übergeben.
Woher das Datum kommt: Das Down-Syndrom ist auf das Chromosom 21 zurückzuführen; die angeborene genetische Störung wird auch als Trisomie 21 bezeichnet. Betroffene haben ein zusätzliches Chromosom 21, drei statt der üblichen zwei. Das symbolisiert auch das Datum „21/3“.
„Wir sind alle verschieden und jeder ist gut so, wie er ist!“ Das ist die Meinung von Familienzentrums-Team, 60 Kindern und Eltern. Um das zuzeigen, machten sie sich in einem bunten Zug zum Rathaus auf. Man habe sich, so Einrichtungsleiterin Martina Lamers-Jilg, stark machen wollen für Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz. Banner, Plakate, Flyer, Ballons und Seifenblasen hätten gezeigt: „Uns ist es wichtig, den Kindern bereits früh zu vermitteln, dass jeder für das einstehen kann, darf und sollte, was ihm wichtig ist.“ Man habe sich bewusst dazu entschieden, für eine Sache zu demonstrieren statt gegen etwas.
Vielfalt und Toleranz sind bereits seit längerer Zeit Themen in der Awo-Einrichtung. „Ziemlich verschieden – und alle coole Socken“ lautet der aktuelle Slogan im Familienzentrum. Nachdem im vergangenen Jahr jedes Kind einen individuellen Fisch gestaltet hatte, „wollten wir in diesem Jahr noch einmal anders ein Zeichen setzen“, so Lamers-Jilg. Nicht nur bunte, unterschiedliche Socken sind in der Einrichtung zu finden, sondern man habe auch ein Zeichen außerhalb des Familienzentrums setzen wollen und sich deshalb auf den Weg gemacht.
In einem Elternbrief war die Demonstration angekündigt, das Interesse abgefragt und die Aktion in einem größeren pädagogischen Kontext eingebettet worden: „Als zwei Eckpfeiler der Demokratie gelten die freie Meinungsäußerung und das Mitbestimmungsrecht. Im Kleinen wollen wir dies mit Ihren Kindern nun üben und ihnen näherbringen.“ Dabei lernten die Mädchen und Jungen zuvor Vielfalt in verschiedenen Bereichen kennen, etwa durch Bilderbücher, Lieder und Spiele.