Niederkrüchten Dirtbike-Parcours in Elmpt ist bald fertig

Niederkrüchten · Am 28. Juni wird die neue Dirtbikebahn in Elmpt eröffnet. In einem Wettbewerb werden die Teilnehmer Sprünge zeigen, die Unbeteiligten schon vom Zusehen Schwindelattacken bereiten dürften.

Wo letztes Jahr noch Rüben und Kartoffeln wuchsen, werden demnächst junge Leute in die Luft gehen. Vor dem Elmpter Hallenbad tut sich eine Hügellandschaft auf, die nur für den Laien eine wahllose Ansammlung unförmiger Erdhaufen ist. Tatsächlich entsteht hier ein Eldorado für junge Fahrrad-Artisten.

Vor dem Spaß steht aber der Schweiß. Sebastian, Jonas und Max, zwischen 19 und 21 Jahre jung, arbeiten an einer großen Rampe. Sie gehört zu einem "Double", das ist ein Sprung, der aus einem "Kicker" (Absprunghügel) und einem Landehügel besteht. Dazwischen ist nichts. Damit man nicht in dieses Nichts fällt, muss die Rampe perfekt präpariert sein - und das ist Handarbeit. Minimale Unebenheiten in der Anfahrt werden mit Schaufel und Harke begradigt. Schon ein Unkrautbüschel stört und wird gewissenhaft entfernt. Die jungen Dirtbiker suchen den Kick - aber mit Sicherheit.

Der Dirtbike-Parcours an der Lehmkul besteht aus drei Trails mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Am spektakulärsten ist die Außenbahn mit mehreren Doubles und Steilkurven. Das ist nur etwas für versierte Fahrer. 2,30 Meter hoch sind einzelne Absprunghügel. Da stehen die Fahrer im Sprung meterhoch in der Luft. Etwas entschärft ist der mittlere Trail. Hier bilden "Tables" die Hindernisse. Absprung- und Landerampe sind miteinander verbunden, so dass der Table auch überfahren werden kann. Die Trails beginnen auf dem fünf Meter hohen Starthügel.

Im Inneren der Anlage liegt der "Pump-Track". Das ist eine Art Buckelpiste für Einsteiger und jüngere Fahrer. So wie Cedric, Till, Nils und Gerrit. Das Quartett ist um die 14 Jahre alt und gerade dabei, die Wellen des Pump-Tracks mit Schaufeln zu planieren. "Sch...arbeit", stöhnt Till. Aber so ist das beim Dirtbiken: "Die Hälfte ist Schaufeln, der Rest fahren", sagt Cedric. Das wird nach Fertigstellung des Parcours so bleiben. Denn der Regen und die Bikes nagen an den Hindernissen. Darum muss ständig nachgearbeitet werden.

Aber der Aufwand lohnt sich: "Es ist cool, wenn man fliegt", grinst Nils. Max, der sich mit seinen 21 Jahren auch an riskante Sprünge heranwagt, reizt vor allem das Gefühl, sich selbst zu fordern, seine Grenzen zu finden. "Das sieht für den Laien spektakulär aus - für uns ist es kontrolliert", sagt er. "Andere spielen Handball oder Fußball - wir fliegen mit Rädern durch die Luft."

Etwa zehn Jugendliche bilden den harten Kern des Dirtbike-Bautrupps. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden liegt weit im dreistelligen Bereich. Der Unternehmer Werner Bohnen hat kubikmeterweise Erde mit einem Radlader verteilen und zu Rampen-Rohlingen anhäufen lassen. Den Rest haben die Jugendlichen selbst gemacht. Alexandra Jansen, Fachkraft für mobile Jugendarbeit, und Anne Lödorf-Zühlke, Leiterin des Elmpter Jugendtreffs, haben die Jugendlichen unterstützt und motiviert. "Zwischendurch war's mal schwierig", sagt Sebastian, "aber wir sind drangeblieben und haben nicht aufgegeben."

Bevor der Dirtbike-Parcours eröffnet wird, bitten Sebastian, Jonas und Max zum letzten Arbeitseinsatz. Los geht es am Samstag, 21. Juni, ab 13 Uhr. Helfer sind willkommen.

(jo-s)
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