Viersen Dieser Viersener träumt von Hollywood

Viersen · Der Viersener Béla Gabor Lenz feierte mit seiner Rolle in der ARD-Verfilmung "Die Auserwählten" sein Fernseh-Debüt. Mehr denn je träumt der 16-Jährige seit den Dreharbeiten von einer Karriere als professioneller Schauspieler.

 Nachwuschsschauspieler Béla Gabor Lenz aus Viersen möchte mal so erfolgreich werden, wie seine Idole Christoph Waltz oder Jürgen Vogel.

Nachwuschsschauspieler Béla Gabor Lenz aus Viersen möchte mal so erfolgreich werden, wie seine Idole Christoph Waltz oder Jürgen Vogel.

Foto: Anne Peters

In andere Rollen schlüpfen, den Charakter einer fiktiven Person erkunden und damit Zuschauer auf der ganzen Welt begeistern: Der 16-jährige Béla Gabor Lenz hat genau diesen Traum. Er möchte als professioneller Schauspieler arbeiten - und das lieber heute als morgen. Denn seit er eine Rolle in der ARD-Verfilmung "Die Auserwählten" ergattern konnte und bei professionellen Dreharbeiten dabei war, hat den 16-Jährigen mehr denn je die Lust an der Schauspielerei gepackt.

In dem Film werden die Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule durch den damaligen Schulleiter Simon Pistorius (gespielt von Ulrich Tukur) und andere Lehrkräfte Ende der 1970er Jahre thematisiert. Der Viersener Béla Gabor Lenz ergatterte in einem Casting die Rolle des jungen Erik von der Burg, der ebenfalls Opfer sexueller Übergriffe wurde. Keine leichte Rolle für ein Film-Debüt. Umso mehr habe es den 16-Jährigen gereizt, die Zusage zu bekommen. "Mit ernsten Rollen erreicht man mehr Menschen und wird besser wahrgenommen", sagt der 16-Jährige, der selbst noch Schüler ist und derzeit das Clara-Schumann-Gymnasium in Dülken besucht.

Die Dreharbeiten fanden im Sommer 2013 an der Odenwaldschule in Heppenheim statt. An sieben Drehtagen stand der Viersener dort vor der Kamera. Vor Drehbeginn gab es ein Coaching für die Jung-Schauspieler mit Regisseur, Tanztrainer und einem Schauspiel-Coach. "Trotzdem kam ich völlig unvorbereitet am Set an", erinnert sich Béla. "Die Ausmaße der Dreharbeiten und die Abläufe vor Ort, das muss man erlebt haben." Maske, Aufbau, viele Mitwirkende und der ständige Zeitdruck und hektisches Treiben am Set - das alles sei schließlich Neuland für den damals 15-Jährigen gewesen. "Vor der ersten Szene hatte ich ordentlich Lampenfieber. Aber alle waren nett und das Team hat sehr gut zusammengearbeitet", sagt der 16-Jährige. Noch heute steht er mit Leon Seidel, einem der Hauptdarsteller, in Kontakt. "Leon hat mir alle Kollegen am Set vorgestellt und wir sind zusammen den Text durchgegangen."

Mit dem Ergebnis ist Béla mehr als zufrieden. Auch seine Eltern sind mächtig stolz und veranstalteten zur Erstausstrahlung eine kleine Premierenfeier für ihren Sohn. Immerhin sind Bélas Eltern Fans der ersten Stunde. Schon immer hat er seine Geschwister und auch Nachhilfeschüler seiner Mutter mit Parodien unterhalten. Im Alter von zwölf Jahren ermöglichten ihm seine Eltern den Besuch eines Internats für Schauspielerei in München. "Zweimal pro Woche gab es hier neben dem Standard-Unterricht auch gesangliche und theatralische Bildung", sagt Béla. Im Alter von 15 Jahren kommt er zurück nach Viersen. Seitdem ist er bei einer Kölner Agentur für Nachwuchstalente unter Vertrag.

Sein Bühnen-Debüt hat er schon im Alter von neun Jahren in Duisburg gegeben. 2007 übernahm er am Theater eine Rolle in Charles Dickens' Werk "Vom Geist der Weihnacht" und spielte an der Seite von Sängerin "Blümchen" Jasmin Wagner. Als Alleinunterhalter im "Roahser Kinderkarneval" stellte er 2010 sein humoristisches Talent unter Beweis und imitierte als "Michael Barth" den Berliner Comedian Mario Barth.

Nach seinem Abitur, das er voraussichtlich im Jahr 2016 macht, gibt es für Béla nur ein Ziel: die Annahme an einer Schauspielschule.

(apd)
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