Viersen Die Südstadt weiter stärken

Viersen · Seit Anfang des Jahres untersucht die Hochschule Niederrhein den Wirtschaftsstandort Südstadt. Das Projekt läuft im Rahmen der Initiative Soziale Stadt. Heute wird an der Großen Bruchstraße eine Anlaufstelle eröffnet.

 Auch der Einzelhandel an der Großen Bruchstraße sowie Gewerbetreibende im Umfeld können von dem BIWAQ-Projekt profitieren. Im neuen Büro können auch sie sich beraten lassen.

Auch der Einzelhandel an der Großen Bruchstraße sowie Gewerbetreibende im Umfeld können von dem BIWAQ-Projekt profitieren. Im neuen Büro können auch sie sich beraten lassen.

Foto: BUSCH

Das leer stehende Ladenlokal macht eher einen unscheinbaren Eindruck. Das Haus Große Bruchstraße 15 — gegenüber der Einmündung Königsallee — in Viersen fällt allenfalls durch eine alte Korbmarkise über Schaufenster und Ladeneingangstür besonders auf.

Dass hier seit einigen Wochen eifrig an einem neuen Projekt gearbeitet wird, dass die Viersener Südstadt weiter noch vorne bringen soll, fällt dagegen kaum auf. Und doch sind die BIWAQ-Mitarbeiter schon seit längerem sehr aktiv. BIWAQ steht für Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier. Das Projekt ergänzt die Aktivitäten, die von Stadtverwaltung und Diakonie im Rahmen des Programms "Soziale Stadt" zur Verbesserung der Situation in der Viersener Südstadt bereits laufen.

BIWAQ ermöglicht es der Stadt Viersen, den Menschen in der Südstadt unmittelbar zu helfen. Deshalb soll das Büro in dem ehemaligen Ladenlokal auch eine wichtige Anlaufstelle für die Südstädter werden. Unter dem Motto "Leben und Arbeiten in der Südstadt" werden in den nächsten drei Jahren mehrere Projekte zur Stärkung der lokalen Wirtschaft — des Einzelhandels und für die Gewerbetreibenden — im Stadtviertel umgesetzt. Dazu sollen Langzeitarbeitslose, die in der Südstadt wohnen, über BIWAQ für einen Wiedereinstieg ins Berufsleben qualifiziert und Jugendliche bei der Berufswahl unterstützt werden.

Stadt und Diakonie haben als Kooperationspartner für das BIWAQ-Projekt die Hochschule Niederrhein und die Kreishandwerkerschaft gewinnen können. Gemeinsam haben die Partner Bund und Europäische Union (EU) davon überzeugt, die Stadt Viersen als eine von nur sieben Kommunen in Nordrhein-Westfalen finanziell zu unterstützen. Aus dem Sozialfonds der EU und aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung fließen insgesamt mehr als eine Million Euro in das BIWAQ-Projekt.

Seit Anfang des Jahres untersuchen zwei Institute der Hochschule Niederrhein bereits den Wirtschaftsstandort Südstadt. Es wurden verschiedene Befragungen durchgeführt. Für die betriebswirtschaftliche Beratung steht Leif Lüpertz den Unternehmern im Stadtquartier zur Verfügung. Er will in den nächsten Wochen alle Geschäftsleute einladen. Es soll ein Arbeitskreis gegründet werden, der Ideen und Konzepte entwickeln soll, mit denen die Südstadt als Wirtschaftsstandort gestärkt werden kann.

Parallel dazu läuft die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen an. Die Diakonie will mit "F.I.T. — Fortbildung, Information, Training im Quartier" Betroffenen einen Weg aus der Arbeitslosigkeit bahnen. "F.I.T" wird in enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Viersen organisiert. Projektleiterin Caroline Ewert will die Teilnehmer nicht nur theoretisch fortbilden, sondern ihnen auch Praktikumsstellen beschaffen. Schließlich startet die Kreishandwerkerschaft am 1. Juli mit der Arbeit einer Schüler- und Jugendwerkstatt für den Viersener Süden.

(RP/rl)
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