Kultur-Tipp Die letzten Tage bis zur Kreuzigung

Viersen · Bei den Passionsspielen in Tegelen erleben Besucher Leben und Leiden Jesu ganz nah. Der Einzug in Jerusalem, das letzte Abendmahl, der Verrat durch Judas - all das ist bis September sonntags zu sehen. Ein fesselndes Erlebnis, das es nur alle fünf Jahre gibt.

 Viele Menschen wollen hören, was Jesus zu sagen hat. Der ehemalige Klostergarten in der Nähe des Zentrums von Tegelen bildet den Hintergrund für eine einzigartige Kulisse, die für die Passionsspiele errichtet wurde.

Viele Menschen wollen hören, was Jesus zu sagen hat. Der ehemalige Klostergarten in der Nähe des Zentrums von Tegelen bildet den Hintergrund für eine einzigartige Kulisse, die für die Passionsspiele errichtet wurde.

Foto: Passiespelen Tegelen

Majestätisch ist die Kulisse, die für die Passionsspiele in Tegelen auf der Freilichtbühne De Doolhof errichtet wurde. Rund 2700 überdachte Sitzplätze gibt es im ehemaligen Klostergarten, der für die Aufführungen in das biblische Jerusalem verwandelt wurde. Regisseur Cees Rullen sagt über die Kulisse: "Die hohen Mauern rund um die alte Innenstadt von Jerusalem umarmen jeden; von einer hohen, sich weit nach vorne beugenden Brücke wird darauf herabgeblickt - einer Brücke, die sich von Blutrot in Kohlrabenschwarz verwandeln kann; das Gewimmel in den engen Gässchen erhöht den Herzschlag; die Zeltlager außerhalb der Stadt bieten denen eine Bleibe, die kein Haus oder keine Herberge finden oder bezahlen konnten; mächtige Türme blicken kontrollierend über die imposanten Tore der Stadt, ein makabres Golgatha voller morbider Kreuze."

Alle fünf Jahre finden die Passionsspiele in Tegelen statt. Rullen zeichnete schon 2010 für die Regie verantwortlich. Er will das Publikum durch eine andere Herangehensweise an die alte Geschichte überraschen. Das Spiel bringen die Darsteller ganz nah ans Publikum heran, so dass die Zuschauer zu Mit-Erlebern der Geschichte werden. Dieses Mal arbeitet der Regisseur mit einem neuen Text des flämischen Autors Patrick Lateur. Die Musik komponierte Nard Reijnders. Die Darsteller, allesamt Laienschauspieler, stammen vorwiegend aus Tegelen, einige kommen auch aus der Umgebung, aus Südlimburg oder Nord-Brabant. Seit 1931 gibt es die Passionsspiele in Tegelen, und viele Generationen engagierten sich schon für diese Spiele, die 2014 in die nationale Kulturerbe-Liste aufgenommen wurde. Wer den Text für ein solches Passionsspiel verfasse, tue eigentlich nichts anderes als das, was die Emmausgänger taten, sagt Autor Lateur: "Die Geschichte von Leid, Tod und Leben weitererzählen."

Aufführungen finden bis zum 13. September sonntags um 14.30 Uhr statt, außerdem gibt es vom 18. Juli bis 8. August samstags Vorstellungen um 18.30 Uhr. Die Aufführung dauert etwa drei Stunden, eine Pause ist vorgesehen. Der Eintritt kostet je nach Sitzplatz 26 bis 35 Euro, Kinder bis zwölf Jahre zahlen 17,50 Euro. Für Senioren ab 60 Jahre kosten die Karten 24 bis 32 Euro. Hinzu kommt eine Bearbeitungsgebühr von 2,50 Euro bei der Reservierung. Karten können telefonisch bei den Passionsspielen Tegelen, De Doolhof, Drink 60 in Tegelen, bestellt werden unter 0031 77 326 31 00 oder beim VVV Südlimburg, 0031 900 555 9798. kai

(RP)
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