Dauerleihgabe Klosterschloss ziert Kreuzherrenschule

Die Stadt überreichte das jahrhundertealte Stück jetzt als Dauerleihgabe

 Kastenschloss Kreuzherrenkloster

Kastenschloss Kreuzherrenkloster

Foto: Stefan Völker

Nach mehr als 200 Jahren befindet sich das geschmiedete Kastenschloss der ehemaligen Kreuzherrenkirche in Dülken jetzt wieder an seinem Platze. Unter dem Beifall von mehr als hundert Gästen zog Ulf Schroeders, der aus dem früheren Kloster und der früheren Kreuzherrenschule ein besonderes Mehrfamilienhaus gemacht hat, das Tuch von der Vitrine, in der das Kastenschloss aufbewahrt wird.

Im Jahr 1491 hatte die Dülkener Schmiedezunft das Schloss gefertigt, samt noch funktionstüchtigem Schlüssel hat es die Zeit seit der Stilllegung des Klosters 1802 überdauerte. Da die Stadt Dülken seinerzeit dem Kloster finanziell half, die Gebäude zu errichten, wurde das Schloss nach Ende des Klosterlebens von der Schmiedezunft aufbewahrt und Anfang des 20. Jahrhunderts an die Stadt übergeben. Kulturdezernent Paul Schrömbges überreichte das Schloss nun als Dauerleihgabe an den Hausherrn. Beide berichteten gemeinsam mit Denkmalpflegerin Ellen Westerhoff aus der Geschichte des Schlosses. Schröders hatte einen besonderen Gast eingeladen: Pater Joe Op de Kamp, einer der letzten Kreuzherrenmönche, der jetzt in der Nähe von Nijmwegen im Kloster Sint Agatha lebt. Er stellte zunächst die Bedeutung seiner Kleidung vor, wies auf die „lebendige Verehrung des Kreuzes Christi“ hin und dass sein Orden, der immer mit dem Mittelmeer in Verbindung gebracht wurde, inzwischen auf unter 20 Mitglieder geschrumpft sein. Er freute sich sichtlich, das berühmte Kastenschloss noch einmal in der neuen Umgebung zu sehen.

Es war eine besondere Aktion am Tag des Offenen Denkmals. Wie sehr die Viersener ihre Denkmäler lieben und sich für den Besuch interessieren, das weiß Denkmalpflegerin Westerhoff seit 25 Jahren – so lange beteiligt sich die Stadt Viersen bereits am bundesweiten Tag des offenen Denkmals. „Der Tag war immer toll, es gab immer andere Themen und so auch immer andere Gäste“, so Westerhoff. Und auch diesmal hatten sie und Fred Pollmanns jeweils einen vollbesetzten Bus begleitet zu den sechs geöffneten Denkmälern, die in vielen Erinnerungen an ihre Jugend weckten. Da waren vor allem die ehemalige Kreuzherrenschule und das Baums-Wohnhaus in Dülken.  In die ehemalige Knabenschule im Rintgen kamen viele Viersener, die dort ihre Berufsschulzeit verbrachten. Auch die Königsburg  in Süchteln war gut besucht, und im Heimatmuseum Süchteln hieß es: „So viele Besucher hatten wir hier noch nie.“ Und nicht nur im Bus, sondern auch mit Fahrrad oder zu Fuß besuchten viele die geöffneten Denkmäler, so dass mehrfach die Führungen geteilt werden mussten.

 †bergabe Kastenschloss v.l. Paul Schroembges, Ulf Schroeders, Joe Op de Kamp, Ellen Westerhoff

†bergabe Kastenschloss v.l. Paul Schroembges, Ulf Schroeders, Joe Op de Kamp, Ellen Westerhoff

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

So kamen auch die beiden Busse am letzten Haltepunkt, der Ringofenanlage, mit einer satten Verspätung an. Zum Abschluss des Denkmaltages hatte Peter Breidenbach die Gäste zu Getränken und Gesprächen eingeladen.

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