Viersen Die Immobilie ist wieder interessant als Kapitalanlage

Viersen · Faule Immobiliengeschäfte lösten vor zwei Jahren zunächst in den USA eine Finanzkrise aus. Als sie vollends zutage trat, wurde daraus eine globale Wirtschaftskrise. Sie wirkt sich nach Angaben der Immobilienwirtschaft aber bisher nicht auf den Markt im Städtedreieck Krefeld-Viersen-Mönchengladbach aus. Dies beobachten die Immobilienmakler, die in der Immobilienbörse Niederrhein zusammengeschlossen sind.

Vereinzelte Preisrückgänge hätten unter zehn Prozent gelegen, erklären die Makler. In die andere Richtung entwickelten sich die Wohnungskaltmieten. Sie seien in einigen Städten – je nach Ort und Lage – zwischen ein und acht Prozent geklettert. Die anhaltend gute Nachfrage nach eigenen vier Wänden könnte aber einbrechen, wenn die Zahl der Arbeitslosen steige.

Von der Finanzkrise profitiert nach Angaben der Immobilienbörse der Markt: Seit den Kurseinbrüchen am Aktienmarkt sei die Nachfrage nach vermieteten Wohnungen und Häusern als Kapitalanlage gestiegen. Gesucht werden Häuser mit drei bis sechs Wohnungen sowie vermietete Eigentumswohnungen mit mindestens 70 Quadratmetern Wohnfläche. "Günstige Zinsen und stabile, teils steigende Kaltmieten beschleunigen die Renaissance des inflationssicheren Betongoldes", bestätigt Walter Schmitz (Viersen), er ist Vorsitzender der Immobilienbörse Niederrhein.

Preise in Bewegung

Die Preise für einfach ausgestattete, freistehende Eigenheime seien überwiegend stabil geblieben. Für gut und sehr gut ausgestattete Häuser gaben sie dagegen leicht nach. Um sieben Prozent sanken die Preise in guten Lagen Krefelds (von 300 000 auf 280 000 Euro). In Mönchengladbach müsse man 355 000 Euro einrechnen, in Viersen 240 000 Euro. Um bis zu acht Prozent sanken die Preise für Eigentumswohnungen, je nach Ausstattung und Lage. Für gut ausgestattete Wohnungen muss man in Viersen 1.250 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche einrechnen.

Die Wohnungskaltmieten stiegen in einigen Niederrhein-Städten in den vergangenen zwölf Monaten. Das galt insbesondere für mittelgut und gut ausgestattete Wohnungen. Die höchste Steigerung (acht Prozent) gab es in guten Lagen Mönchengladbachs: von 6 auf 6,80 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. In Viersen muss man für eine vergleichbare Wohnung fünf Euro, in Krefeld 7,50 Euro einrechnen.

Der Grund liegt auf der Hand. In den vergangenen Jahren wurden in der Region fast keine neuen Mietshäuser mehr gebaut, so dass die Nachfrager ein begrenztes Angebot vorfinden.

(RP)
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