Brüggen Deutlich mehr Erwachsene bei „Fridays for Future“-Demo

Die Bundesregierung stellte gestern ihr 54-Milliarden-Euro-Klima-Paket vor. In Brüggen gingen 250 Menschen für den Schutz der Erde auf die Straße — bei weitem nicht mehr nur Schüler.

 In Brüggen wurde erneut nach Schulschluss demonstriert – diesmal zogen auch sehr viele Erwachsene mit.

In Brüggen wurde erneut nach Schulschluss demonstriert – diesmal zogen auch sehr viele Erwachsene mit.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Rund 250 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich am Freitag am globalen Klimastreik „#AllefürsKlima“ des Aktionsbündnisses Fridays for Future (FFF) beteiligt. Das waren rund 150 Personen mehr als bei der ersten FFF-Demonstration. Vor allem viele Erwachsene gingen mit.

Mit Gesang, Parolen, Schildern und Musik zogen die Teilnehmer vom Kreuzherrenplatz Richtung Burg, und dann zurück in die belebte Fußgängerzone auf den Nikolausplatz, auf dem zeitgleich der Brüggener Markt stattfand. Die Aufmerksamkeit war den Teilnehmern sicher. „Leute lasst das Glotzen sein, reiht Euch in die Demo ein“, forderten die Demonstrierenden laut auf.

Ute und Wilfried Deutschmann waren extra aus Wassenberg nach Brüggen gefahren, um an der Demonstration teilzunehmen. „Das ist toll. Es müssten viel mehr Orte bei den Aktionen mitmachenl. Die Politik soll aufhören, nur das zu tun, was die nächste Wahl nicht gefährdet – und endlich das tun, was notwendig ist“, sagen die beiden Erwachsenen. Aus Brüggen nahm Ulrike Röhr teil. „Ich möchte die Initiative unterstützen. Es ist bedauerlich, dass erst die Jugendlichen die Erwachsenen mobilisieren mussten. Es sollte umgekehrt sein“, sagte sie. Auch Bürgermeister Frank Gellen war da.  „Ihr macht das großartig“, lobte der erste Bürger der Gemeinde auf dem Nikolausplatz, wo jeder anschließend am Mikrofon sprechen konnte. „Wir unterstützen das Ziel nach Kräften, müssen aber von der Grundhaltung her als Verwaltung neutral sein“, betonte Gellen. Der Bürgermeister forderte die Jugend auf, sich in die Politik einzubringen, bot den Jugendlichen einen Termin im Rathaus an. Der ehemalige CDU-Kommunalpolitiker Erwin Nasarzewski kam mit seiner Frau Ingrid zum Nikolausplatz. „Wir sind beide gehbehindert. Aber wir wollten daran teilnehmen“, sagen sie. So beobachteten sie den Zug zunächst sitzend. „Ich bin total damit einverstanden und erstaunt, wie die jungen Leute sich mit Verstand und Grundwissen ausdrücken können“, lobte er. Die 17-jährigen Johannes, Anna, Christoph und Uwe halten die FFF-Demonstrationen für eine gute Sache. „Es ist aber schwierig, wenn das Ministerium gegen die Schüler vorgeht. Gut, dass diese Demo erst nach Schulschluss stattfand.“

Auch die neunjährige Sophia ging zum Mikrofon. „Ich kann verstehen, dass es für viele schwierig ist, mehr Fahrrad zu fahren oder vegan zu leben. Aber wir müssen doch alle etwas tun!“

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