Viersen Ein Wettbewerb für Beschäftigung

Viersen · Der Wettbewerb „Aufbruch“ vom Jobcenter des Kreises Viersen geht in die zweite Runde. Es spricht Firmen an, die langzeitarbeitslosen Menschen eine Chance geben, wieder ins Berufsleben einzusteigen.

 Im November 2017 wurden die ersten Unternehmen geehrt, nun steht die zweite Prämierung an.

Im November 2017 wurden die ersten Unternehmen geehrt, nun steht die zweite Prämierung an.

Foto: dpa/Daniel Karmann

„Arbeitgeber-Prämierung im Jobcenter – Wir würdigen Ihr Engagement!“, heißt es auf den Flyern, mit denen das Jobcenter des Kreises Viersen für die Wiederholung vom Wettbewerb „Aufbruch“ wirbt. Ein kurzer Satz, hinter dem aber ganze Lebensschicksale von Menschen stehen, die über einen längeren Zeitraum ohne Arbeit waren.

Zum nunmehr zweiten Mal geht es darum,diejenigen Arbeitgeber besonders zu würdigen, die einen Langzeitarbeitslosen eingestellt haben, ihm damit wieder in den Arbeitsmarkt integrieren und die Möglichkeit auf eine eigenständige Versorgung geben. Im November 2017 wurden die ersten drei Unternehmen geehrt, nun steht im März 2019 die nächste Prämierung an.

„Mit dem Wettbewerb möchten wir Betriebe sensibilisieren, Menschen nach einer längeren Arbeitsmarktabstinenz eine Chance zu geben, wieder ins Berufsleben einzusteigen“, betont Franz-Josef Schmitz. Gerade im Hinblick auf den drohenden Arbeits- und Fachkräftemangel sieht der Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Viersen darin eine zusätzliche Chance, von der Arbeitnehmer wie -geber profitieren können.

Ungelernte Kräfte können sich durch innerbetriebliche Qualifikationen qualifizieren beziehungsweise eine Ausbildung oder Umschulung starten. Durch das LZB-Team des Jobcenters erfolgt eine enge Betreuung der Menschen, die lange ohne Arbeit waren. Diese fängt schon bei der Bewerbung mit den digitalen Profilen an, bei denen sich die Bewerber in Form eines Kursfilms beim möglichen zukünftigen Arbeitgeber vorstellen. LZB steht dabei für „Durch Leistung und Zusammenarbeit in Beschäftigung“.

Aufgrund der erfolgreichen Arbeit wurde das im Jahr 2015 als Projekt gegründete LZB-Team in diesem Jahr in die Regelorganisation des Jobcenters Kreis Viersen übernommen. Die intensive Betreuung der arbeitslosen Menschen, die schon längere Zeit Leistungen im Jobcenter beziehen, zahlt sich aus. Bis zum Beginn des Projektes stieg die Zahl der langzeitarbeitslosen Personen im Kreis Viersen. Im ersten Projektjahr stagnierte sie und nun verläuft sie absteigend. Waren es beim Start noch 9500 Langzeitarbeitslose im Kreis Viersen, so liegt die Zahl aktuell bei 9100. „In den drei Jahren konnten wir insgesamt 767 langzeitarbeitslose Menschen vermitteln, wovon 380 eine eigenständige Versorgung erreichten und keine Leistungen mehr beziehen müssen“, sagt Lars Tscheslog, Teamleiter LZB.

Bei den anderen Personen konnten hingegen durch die wieder aufgenommene Arbeit Leistungen reduziert werden. Davon profitiert auch der Kreis Viersen, der sich jährlich mit 200.000 Euro in das Projekt einbringt. Denn er dadurch muss weniger für die Unterhaltskosten von nicht erwerbstätigen Personen investieren.

Beim neuen Wettbewerb sind alle Unternehmen im Kreis Viersen angesprochen, die seit dem 1. September vergangenen Jahres einen Langzeitarbeitslosen in ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis (Teil- oder Vollzeit) übernommen haben.

Sie können sich bis zum 31. Dezember 2018 unter dem Stichwort „Prämierung“ über die Internetseite des Jobcenters unter www.
jobcenter-kreis-viersen.de anmelden. Eine Jury aus Vertretern von Wirtschaft, Verbänden und Politik sichtet die Bewerbungen.

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