Viersen Der erste Bagger ist schon da

Viersen · In der Fahrbahn des Hoserkirchwegs klafft ein großes Loch, vor dem Haupthaus des AKH in Viersen wird bereits gebuddelt. Vorboten des Großprojektes, bei dem der Klinik-Standort bis Ende 2013 ausgebaut wird.

 Die Vorarbeiten für den Neubau haben am Allgemeinen Krankenhaus in Viersen schon begonnen. Derzeit wird ein neuer Abwasserkanal zum Hoserkirchweg hin verlegt.

Die Vorarbeiten für den Neubau haben am Allgemeinen Krankenhaus in Viersen schon begonnen. Derzeit wird ein neuer Abwasserkanal zum Hoserkirchweg hin verlegt.

Alles nur ein Vorgeplänkel? Nicht ganz. Die Baumaßnahme, die derzeit am Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Viersen läuft, ist eine wichtige Vorarbeit für das Großprojekt, das in wenigen Wochen beginnt. Gegenwärtig wird der Abwasserkanal, der unter dem Haupthaus liegt, erneuert. Eine Baumaßnahme, die wichtig ist für die Erweiterung des Klinik-Standorts am Hoserkirchweg, die aber auch ohne das Neubauvorhaben erforderlich gewesen wäre. "Der Kanal ist marode und hätte in ein paar Jahren ohnehin saniert werden müssen. Dann haben wir uns entschlossen, die Maßnahme mit Blick auf den Neubau vorzuziehen", erläutert Dr. Thomas Axer im Gespräch mit der Rheinischen Post.

Externer Sachverstand

Der stellvertretende AKH-Geschäftsführer ist in der Klinikleitung verantwortlich für das Bauvorhaben. Mit der Abwicklung der Arbeiten wurde ein externer Projektsteuerer beauftragt. In den nächsten Jahren werden in den Standort Hoserkirchweg rund 31,5 Millionen Euro investiert. Da ist es aus Sicht der Krankenhausleitung wichtig, mit externem Sachverstand den Anbau und die Modernisierung des Haupthauses umzusetzen. Schließlich soll alles bei laufendem Klinikbetrieb über die Bühne gehen.

Dass das gelingt, davon sind Axer und AKH-Verwaltungschef Gerold Eckardt überzeugt. "Unsere Patienten werden so wenig wie möglich belastet. Sie werden kaum etwas von den Arbeiten mitbekommen", sagen die beiden Geschäftsführer. Auch die Anwohner sollen möglichst vom Baulärm verschont bleiben. "Das, was sie derzeit am Hoserkirchweg an Lärm mitbekommen, ist wohl schon das Lauteste. Künftig werden sämtliche Arbeiten auf dem hinteren Teil des Geländes vorgenommen. Da wirkt unser Hauptgebäude zur Innenstadt wie ein Lärmpuffer", sagt Axer.

Im Hauptgebäude laufen die letzten Vorarbeiten für den Umzug der Intensivstation. Die ist noch im Pavillon hinter dem Haupthaus untergebracht. Da der Flachbau – ähnlich wie der gläserne Verbindungsgang – dem Neubau weichen muss, wird die Intensivstation Ende des Monats in die frühere Internistische Ambulanz verlegt. Nach dem Umzug wird der Pavillon Anfang September abgerissen – ebenso der Glasgang. Die Kinderklinik wird mit einem neuen, kürzeren Gang ans Haupthaus angedockt.

Der erste Spatenstich für den großen Neubau ist für November geplant. Er soll ausreichend Platz bieten, um die Klinikteile, die derzeit noch im St.-Cornelius-Hospital in Dülken untergebracht sind, am Viersener Standort zu vereinen. Denn das ist das eigentliche Ziel des Projektes: Die beiden Betriebsstätten des AKH sollen am Standort Hoserkirchweg zusammengeführt werden.

Die Zentralisierung der Klinik könnte jährliche Einsparungen von bis zu 2,2 Millionen Euro möglich machen, schätzt AKH-Verwaltungschef Eckardt. "Es wird aber deshalb niemand entlassen. Es geht um eine medizinische und räumliche Optimierung der Qualität", betont er. "Denn Chirurgie und Innere Abteilung gehören einfach an einen Standort." FRAGE DES TAGES

(RP)
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