Kommentar Der dreifache Thielmann

Kommentar · Dem TSV Boisheim muss geholfen werden. Der Viersener Verein spielt auf einem katastrophalen Platz, an dem seit 35 Jahren nichts mehr gemacht worden ist. Das ist Fakt. Fakt ist aber auch, dass der neue Sportausschussvorsitzende Rainer Thielmann seinem Verein einen Bärendienst erwiesen hat.

Mag es noch ein (un-)glücklicher Zufall gewesen sein, dass der einzige aktuelle Punkt, der in Absprache mit dem CDU-Politiker und Ortsbürgermeister auf die Tagesordnung gesetzt wurde, ausgerechnet der Boisheimer Sportplatz an der Brüggener Straße war. Kein Zufall war es, dass Thielmann bei diesem Tagesordnungspunkt auf dem frisch erklommenen Stuhl des Vorsitzenden sitzen blieb. Das hat einen faden Beigeschmack: Wer an exponierter Stelle im Vorstand eines Vereins arbeitet und dort als "Kontaktperson Stadt Viersen" unterwegs ist, sollte bei diesem Tagesordnungspunkt den Vorsitz im Sportausschusses räumen. Thielmann hat sich anders entschieden. Man darf gespannt sein, wie es sein wird, wenn die Vertreter der Verwaltung zu Gesprächen beim TSV anklingeln und Thielmann nun wieder die Mütze als zweiter Vereinsvorsitzender und Kontaktperson zur Stadt Viersen trägt. Es bleibt die Frage: Will der Ausschussvorsitzende Thielmann am Ende über den Zuschuss an den zweiten Vereinsvorsitzenden Thielmann mitentscheiden? Schließlich könnte es sogar sein, dass eines fernen Tages, der Ortsbürgermeister Thielmann, dem TSV-Vorstandsmitglied Thielmann und dem Sportausschussvorsitzenden Thielmann für die hervorragende Zusammenarbeit bei der Errichtung eines Kunstrasenplatzes in Boisheim dankt – oder umgekehrt. J OACHIM NIESSEN

(RP)
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