Ausflugs-Tipp aus Viersen Den Schmugglern auf der Spur

Viersen · Die Radroute des Monats August führt über Niederkrüchten ins Naturschutzgebiet De Meinweg. Bei einer Tour haben unsere Autoren Jannik Smets und Leon Zehner idyllische Plätze entlang der Strecke entdeckt.

 Jannik Smets (li.) und Leon Zehner erkundeten die Radroute des Monats.

Jannik Smets (li.) und Leon Zehner erkundeten die Radroute des Monats.

Foto: Busch / Siemes

Wir befinden uns auf dem Weg, den früher die Schmuggler benutzten, um Waren ins Land zu bringen. Besonders Kaffee wurde häufig geschmuggelt. Dieser Weg wird vom Kreis Viersen als Radroute des Monats August empfohlen. Sie beginnt eigentlich am Inselschlösschen am Hariksee. Wir aber starten in Elmpt — genauer gesagt, am Café Achten. Wenn auch ohne Kaffee. Die Radroute führt uns zunächst in den Ort Niederkrüchten. Von dort aus geht es weiter nach Brempt, wo die Brempter Mühle und die St.-Georgs-Kapelle besonders sehenswert sind. Unsere persönliche Sehenswürdigkeit ist aber die Eisdiele, die uns nach dieser ersten Anstrengung sehr gelegen kommt. Mit dem Eis in der einen und dem Fahrrad in der anderen Hand, gehen wir zum Hariksee und genießen den Blick auf das Wasser und aufs Inselschlösschen.

So gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg durch einen Wald, Richtung Amern. Mit der Karte am Lenker fahren wir nach Waldniel, vorbei an Linde, Schier und Rüsgen. Von weitem sehen wir schon die Pfarrkirche St. Michael, auch Schwalmtaldom genannt. Nachdem wir über den Schwalmtaler Rundweg in das Waldgebiet am Lousberg gekommen sind, stehen wir vor der Pannenmühle, die im 19. Jahrhundert eine Getreide- und Ölmühle war. Heute wird das Gebäude als Restaurant genutzt. Wir beschließen, eine zweite Pause einzulegen und setzen uns an die plätschernde Schwalm.

Weiter führt uns die Radroute durch Oberkrüchten mit der Pfarrkirche St. Martin. Langsam nähern wir uns der niederländischen Grenze — was wir daran merken, dass unsere Handys vibrieren: Per SMS heißt uns der Telefonanbieter in den Niederlanden willkommen. Durch den Nationalpark De Meinweg, wo der Wald so dicht und groß ist, dass man sich gut vorstellen kann, wie er einst den Schmugglern ausreichend Verstecke bot. Immerhin beträgt die Fläche 1800 Hektar.

Nachdem wir lange keine Menschen mehr gesehen haben, treffen wir einige in Herkenbosch. Der kleine Ort zählt 4170 Einwohner, und die gepflegten, schön restaurierten Bauernhäuser fallen bei der Durchfahrt sofort auf. An der St.-Sebastianuskerk setzen wir uns auf eine Mauer und lassen einen künstlerisch gestalteten Brunnen auf uns wirken.

Zurück geht es wieder durch die Natur: Wir fahren am Vennhof, einem großen Reiterhof, vorbei, und kehren durch den Elmpter Wald nach Deutschland zurück. Der Weg ist lang und hügelig, Sand und Steine machen das Fahren darauf mit einem normalen City-Bike schwierig. Die Fahrradkette springt auf diesem Teil der Strecke im Fünf-Minuten-Takt heraus.

Endlich kommen wir am Elmpter Flugplatz an. Doch statt den vorgesehenen längeren Weg um die Landebahn herum zu nehmen, geraten wir versehentlich auf den kürzeren Weg, der uns sehr nah an den Zaun der Anlage führt. Macht nichts: Nach kurzer Zeit befinden wir uns wieder auf der richtigen Route und strampeln zur letzten Sehenswürdigkeit der Tour, zum Haus Elmpt. Früher war dort ein Adelssitz der Herren von Elmpt. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Nach einem kleinen Rundgang legen wir die letzte Pause des Tages ein, setzen uns auf eine Bank und genießen den Ausblick.

(RP)
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