Kultur in Brüggen Happy End für einen Außerirdischen

Brüggen · Das Ensemble des Jungen Theaters von „Einigkeit“ Alst inszenierte ein amüsantes Science-Fiction-Spektakel mit witzigen Details – zum Beispiel Aluhütchen.

 Das Bühnenbild vermittelte Wohnzimmeratmosphäre.

Das Bühnenbild vermittelte Wohnzimmeratmosphäre.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Erst zwei Tage vor der Premiere erfuhr Alina Zinz, dass sie zur Aufführung von Dieter Bauers Komödie „Bille Bingo – knapp am schwarzen Loch vorbei“ nicht als Souffleuse im Verborgenen mitwirken würde. Stattdessen stand die Jugendliche in Vertretung einer erkrankten Mitspielerin auf der Bühne des Brachter Bürgersaals. Dort trat das Junge Theater des Theatervereins „Einigkeit“ Alst 1929 an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit der Geschichte über einen Außerirdischen auf.

Der landet im Wortsinn Knall auf Fall im Wohnzimmer der Familie Schmidt und muss schon bald vor einer Ufo-Forscherin flüchten. Während die Eltern (Lisa Stolzenberg und Johanna Brockes) ahnungslos um den außerirdischen Mitbewohner bleiben, helfen ihm die Zwillinge Ingo und Sara mit Haushälterin Gesine (Christina Harmes).

Unter Linda Kremers Regie trat ein rein weiblich besetztes Ensemble auf, darunter drei Geschwisterpaare. Alina spielte ihren Part als Sara mit der Selbstverständlichkeit, als habe sie auch während der Proben auf der Bühne gestanden. Geschickt überspielte sie das Drehbuch in greifbarer Nähe. Alinas Schwester Emily mimte lebhaft den Außerirdischen mit extraterrestrischem Vokabular und dezenter Herablassung angesichts des vorsintflutlichen Wissens auf Erden. Witzig spielte sie Bille Bingos kometenhaft entflammte Liebe für die Haushälterin. Julia Mertineit gab Saras Bruder Ingo in amüsanter Mischung von pubertärer Aufsässigkeit und Lässigkeit. Ramona Harmes mimte die Ufo-Forscherin mit beharrlicher Aufdringlichkeit. Die Professorin findet in der Mathematiklehrerin (Klara Schmitz) eine Gleichgesinnte. Luisa Mertineit forderte als Polizistin Recht und Ordnung ein.

Zu den witzigen Details der Aufführung gehörten die Aluhütchen von Professorin und Lehrerin. Das Bühnenbild in Wohnzimmeratmosphäre mit Fenster und Türen für Auf- und Abgänge hatten die Vereinsmitglieder Peter Schmitz und Andreas Busch gebaut. Sie bevorzuge für das Ensemble im Alter von 14 bis 18 Jahren Stücke aus dem komödiantischen Fach, erzählte Kremers, seit 2013 als Regisseurin für das Junge Theater verantwortlich. Vorbereitet war ebenso eine Aufführung der erwachsenen Vereinsmitglieder. Doch die wurde wegen eines Todesfalls im Ensemble abgesagt.

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