Zwei Konzerte am Gymnasium St. Wolfhelm Rund 140 Aktive und ein junger Mozart auf der großen Bühne
Schwalmtal · Unter dem Titel „The Beauty of Music“ lädt das St.-Wolfhelm-Gymnasium zu zwei Konzerten ein. Die Premiere heute Abend ist ausverkauft. Ein Blick in die Generalprobe von heute morgen.
Auf der Bühne der Achim-Besgen-Halle herrscht rege Betriebsamkeit. Während Musiklehrer David Koebele gerade das Instrumentenmikro an sein Cello für den Soundcheck angeschlossen hat, ist der Stage Service damit beschäftigt Rosen in Nähe des Bühnenrandes auszulegen. Rufe gehen zwischen Bühne und dem Technikpult hin und her.
„Sieht das so gut aus?“, will indes Schüler Ole von seiner Musiklehrerin Nina Sado wissen, die gerade den Cello-Soundcheck verfolgt. Ein Lächeln mit Daumen hoch ist die Antwort. Der Zehnjährige sieht mit seiner weißen Perücke, dem schwarzen Kniebundhosen samt langen weißen Strümpfen, schwarzen Schuhe und dem roten Jackett inklusive Spitzenplastron aus, wie der junge Wolfgang Amadeus Mozart.
Sado greift zum Mikrofon und dreht sich von der Bühne weg hin zur Bestuhlung der Halle, wo 115 erwartungsvolle Unterstufenschüler sitzen. „Nehmt bitte alle auf euren Originalplätzen Platz. Wir starten jetzt unsere Generalprobe. Ihr habt es richtig gut drauf. Wenn etwas schiefgeht ist das nicht schlimm. Seid einfach konzentriert, ihr macht das. Auf geht´s“, gibt die Musiklehrerin vom St. Wolfhelm Gymnasium das Startzeichen für die Generalprobe für die beiden großen Schulkonzerte unter dem Titel „The Beauty of Music“.
Seit den Sommerferien laufen die Proben für die Konzerte, bei denen insgesamt 140 aktive Teilnehmer auf der Bühne stehen werden. Unter der Leitung von Sado geht ein großes Event an den Start. Allein 115 Unterstufenschüler sind am Chorprojekt beteiligt. Dazu kommen verschiedene Ensemblegruppen, Solisten und eine Lehrerband.
Musik setzt ein. Rechts und links am Rand der Bestuhlung wandern die Schüler mit einem Lächeln zur Bühne, wo im Hintergrund schon die Musiker der Schülerband „The Wolverines“ unter der Leitung von Koebele an den Instrumenten Platz genommen haben. Sado, am Dirigentenpult stehend, gibt das Startzeichen. Die Band spielt „Major Tom“ an. „Gründlich durchgecheckt steht sie da und wartet auf den Start, alles klar“, setzen die Stimmen der über 100 Schüler ein.
Der Text sitzt perfekt, kraftvoll und harmonisch kommt der bekannten Song von Peter Schilling aus den 80er-Jahren rüber. Sado ist mehr als nur zufrieden. „Einfach super“, lautet ihr Kommentar. Jetzt würde die Begrüßung durch den Schulleiter erfolgen, fügt sie an und bittet um einen Schlussapplaus für den imaginären Dirk Bongartz. Die Musiklehrerin lässt die Anmoderation für das Volksliederquiz folgen. Als würde schon das Publikum in den Reihen sitzen, fordert sie auf, dass sich drei Freiwillige für das Quiz melden, bei dem es das St. Wolfhelm Survival Paket mit Schulchronik, Entspannungsbad, Hustentee und Co zu gewinnen gibt. Der Clou beim Quiz, die Schüler singen zu der zu erratenden Melodie, die die Band spielt, einen anderen Text. Jedes der drei Stücke wird durchgeprobt, wobei es nicht einfach ist, gegen die Melodie zu singen. Die Probekandidaten haben es nicht leicht, aber sie erraten die Stücke.
Und weiter geht es. „Wo sind die Rosen ohne Stiel? Die müssen hier vorne ganz am Rand liegen. Das darf heute Abend in der Premiere nicht vergessen werden“, ruft Sado in Richtung des Stage Services. Dem „Major Tom“ folgt „Amadeus“ von Falco und damit ist Oles Einsatz als Amadeus an der Reihe.
Dann steht auf der Bühne der erste Wechsel an. „Die Rosen werden in die zweite Reihe gegeben und alle bis auf die Mittagspausen AG „Singen macht Spaß“ verlassen die Bühne langsam, geordnet und mit einem Lächeln“, gibt Sado vor. Alles klappt wie am Schnürchen und die AG legt mit „Another Love“ los. Sado wünscht sich ein bisschen mehr Sound vom Schlagzeug in der zweiten Strophe. Die Feinabstimmungen der Generalprobe laufen. Das gilt auch für die sich anschließenden Solisten, wobei die zehnjährige Johanna am Saxophon den Auftakt macht. Anna, die mit ihrer Harfe einzieht, muss entdecken, dass der Stuhl fürs Spielen zu niedrig ist. Abhilfe folgt in Romans höhenverstellbaren Schlagzeugstuhl. Die Generalprobe bringt Kleinigkeiten zum Vorschein, die für die ausverkaufte Premiere allesamt eliminiert werden.
