Viersen Das große Kettensägen-Training

Viersen · Wo Sturm Friederike tobte, üben jetzt hauptamtliche Feuerwehrleute den Umgang mit Kettensäge und Seilwinde. Nebenbei unterstützen sie so am Plenzenbusch die Mitarbeiter der städtischen Betriebe bei den Aufräumarbeiten

Viersen: Das große Kettensägen-Training
Foto: Prümen Norbert

Ein bisschen erinnert es an ein Feld voller Mikado-Stäbchen. Bäume sind abgebrochen, andere hängen mit ihren Kronen in benachbarten Gehölzen. Wiederum andere Bäume sind angeschoben und das Holz steht unter Spannung. "Hier gilt es jetzt besonders vorsichtig zu sein. Der angeschobene Baum hat eine Neigung, die wir bei der Fällung berücksichtigen müssen", erklärt Georg Häxels den aufmerksam zuhörenden sieben Feuerwehrmännern der hauptamtlichen Wache Viersen.

Sie alle stehen in der kompletten Schnittschutzausrüstung rund um den Forstwirtschaftsmeister der Stadt Viersen und besprechen die nächste Fällung am Plenzenbusch. Dort haben nicht nur die Aufräumarbeiten nach Sturmtief Friederike begonnen, es läuft zeitgleich eine Weiterbildung für die sieben Viersener sowie einen weiteren Kollegen der Krefelder Feuerwehr.

"Wir arbeiten seit Jahren eng mit den städtischen Betrieben der Stadt Viersen zusammen und das nicht nur in akuten Notlagen, sondern auch in Form der weiteren Schadensbehebung. Wobei wir solche Aktionen gerne als Fortbildungsmaßnahmen für unsere eigenen Ausbilder nutzen. Wir haben zudem eine enge Ausbildungskooperation mit Krefeld, die daher auch auf das Angebot zurückgreifen können", erklärt Hans-Jürgen Theveßen, der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Viersen. In diesem Fall bedeutet das eine Win-Win-Situation für die städtischen Betriebe und für die Feuerwehr Viersen.

Viersen: Das große Kettensägen-Training
Foto: Prümen Norbert

Die Feuerwehrleute, bei denen es sich um Brandmeister und Hauptbrandmeister handelt, durchlaufen unter realen Bedingungen eine Schulung im Umgang mit den verschiedenen Windbruchereignissen. Angeleitet von Häxels wird das Auge geschult, um Gefahrensituationen bei Sturmbruch zu erkennen und entsprechend mit den verschiedenen Gerätschaften wie Kettensäge und Seilwinde arbeiten zu können. Ihr Wissen vermitteln sie zudem später ihren eigenen Kollegen in hausinternen Schulungen weiter. Zeitgleich unterstützen sie die Forstwirte und Mitarbeiter der Baumkolonen der städtischen Betriebe der Stadt Viersen bei den Aufräumarbeiten - Synergieeffekte auf beiden Seiten.

Anders als bei einer notfallmäßigen Versorgung während eines Sturmtiefs, bei dem es in der ersten Linie rein um die direkte Gefahrenbeseitigung geht, folgen dann die Arbeiten im Nachgang. So ist rund ein Hektar der 3,5 Hektar großen Fläche am Plenzenbusch vom Windwurf betroffen. "Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir alle Schäden beseitigt haben, was auch für den Hohen Busch und die Süchtelner Höhen gilt", sagt Markus Kampe. Dabei appelliert der Fachbereichsleiter der städtischen Betriebe nochmals an die Bürger, sich an die bestehenden Absperrungen zu halten und den Wald nicht zu betreten.

(tref)
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