Kirchenchor St. Joseph/St. Notburga Das erste Konzert des neuen Kantors

Passend zum ersten Advent lädt die Chorgemeinschaft St. Joseph/St. Notburga zu einem feierlichen Konzert in der St.-Notburga-Kirche ein. Es ist zugleich das Premierenkonzert des neuen Kantors Michael Park.

 Michael Park (28) steht bei der Probe des Kirchenchors St. Joseph/St. Notburga im MMK-Haus hinter dem Flügel, hebt die Hand, gibt den Einsatz.  „Wir fangen mit Vivaldi an! Zunächst die Arie.“

Michael Park (28) steht bei der Probe des Kirchenchors St. Joseph/St. Notburga im MMK-Haus hinter dem Flügel, hebt die Hand, gibt den Einsatz.  „Wir fangen mit Vivaldi an! Zunächst die Arie.“

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Im großen Saal vom Maximilian-Maria-Kolbe-Haus schlägt Michael Park einige kurze Töne auf dem Flügel an. Mit einem Schlag kehrt Stille in die aus Frauen und Männern unterschiedlichen Alters bestehende Gruppe, die rund um den Flügel Platz genommen hat. Wo bis gerade noch erzählt und gelacht wurde, wird es ruhig. Alle stehen leise auf. Mit einem Lächeln gibt Park die ersten Töne vor und stimmt ein langgezogenes „mh“ an.

Die knapp 50 Sängerinnen und Sänger folgen dem. Stimmübung folgt auf Stimmübung, die nur von den kurzen Anmerkungen vom Kantor der GdG St Remigius unterbrochen werden. Mal sollen die Töne leichter gesummt werden, mal mit etwas mehr Volumen. „Wir fangen mit Vivaldi an. Zunächst die Arie“, fordert Park nach einigen Minuten. Alles setzt sich. Notenblätter rascheln, Gesichter sind hochkonzentriert, dann setzt Stimmgewalt ein, die den Raum bis in jede Ecke hinein ausfüllt. Eine der Abschlussproben für das große Adventskonzert hat bei der Chorgemeinschaft St. Joseph/St. Notburga der Pfarre St. Remigius hat angefangen.

Seit Monaten bereiten sich die Chormitglieder auf das Konzert am 1. Advent in der St. Notburga-Kirche vor. Es beinhaltet unter anderem. das Weihnachtsoratorium von C. Saint-Saens und das Gloria von A. Vivaldi mit Chor, Orchester und Solisten. Die Aufführung ist etwas Besonderes: Sie ist das erste Konzert des neuen Kantors der GdG St. Remigius. Park ist seit dem 1. Juli Kantor der Pfarre und damit gleichzeitig Chorleiter vom Kirchenchor St. Remigius und der Chorgemeinschaft St. Joseph/St. Notburga. Im turnusmäßigen Wechsel erfolgt Jahr für Jahr jeweils ein adventliches Konzert der Chöre.

„Ich habe die Chorgemeinschaft quasi im Sommer mit den Proben übernommen, die mein Vorgänger schon gestartet hatte“, erzählt der 28-jährige Kirchenmusiker, der gebürtiger Düsseldorfer ist. Bereits mit 16 Jahren wurde er als Jungstudent im Fach Orgel an der Folkwang-Universität der Künste Essen aufgenommen. Nach dem Abitur studierte er katholische Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und schloss die Studien mit „Bachelor und Master of Music“ ab. Zudem erfolgte ein Masterstudium in Chorleitung in Essen. Für Park, der bereits mit zahlreichen Ensembles kooperierte, darunter mit dem Knabenchor Hannover, dem Folkwang-Konzertchor und dem Schleswig-Holstein-Festival-Orchester, ist es die erste Stelle nach seinem Studium. Er setzte sich gegen zwölf Bewerber durch.

Inzwischen nach Viersen gezogen, geht er voll und ganz in seiner vielschichtigen Arbeit als Kirchenmusiker auf. Neben der künstlerischen Leitung der Chöre obliegt ihm gesamte kirchenmusikalische Verantwortung in der Kirchengemeinde St. Remigius. Darüber hinaus ist er Mitglied des Pastoralteams. „Ich fühle mich in Viersen bereits heimisch“, sagt Park. Lob für ihn gibt es von Peter Gotzen, dem Vorsitzenden der Chorgemeinschaft St. Joseph/St. Notburga. „Die Zusammenarbeit mit unserem neuen Chorleiter ist wunderbar. Die Chemie stimmte von Anfang an.“ Die anderen Chormitglieder stimmen zu.

Die gute Zusammenarbeit drückt sich auch darin aus, dass kein Mitglied den Chor verlassen hat, als der Leiterwechsel anstand. Eins beschäftigt die Chorgemeinschaft aber nach wie vor. Das ist der Nachwuchs. Man ist immer auf der Suche nach weiteren Stimmen. „Eine gesangliche Vorbildung braucht man nicht. Es ist schön, wenn man Noten lesen kann, aber auch das ist kein Muss. Die Freude am Singen sollte vorhanden sein, und es ist wichtig, mit Motivation ans Singen zu gehen“, sagt Park. Wer den Chor erleben möchte, kann nun auf das Adventkonzert zurückgreifen oder einfach die wöchentlichen Proben besuchen, die jeden Freitag von 20 bis 22 Uhr im Maximilian-Maria-Kolbe-Haus stattfinden.

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