Jazzfestival Viersen Balkan-Mythen mit Jazz gewürzt

Viersen · „Eine Stunde traurige Lieder über den Tod“ – Sängerin Taya Chernyshova hatte die Besucher im Ali-Haurand-Keller vorgewarnt. Was dann kam, war eine erfrischende Mixtur aus osteuropäischen Mythen, experimenteller Elektronik, balkanesken Trauergesängen, eklektischen Pop-Balladen und ja, auch einer Prise Jazz.

 Taz Chernill bewarb sich für die große Bühne.

Taz Chernill bewarb sich für die große Bühne.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Exemplarisch die Vertonung der 200 Jahre alten Geschichte von der traurigen Jungfrau, die ihrem Traummann auf einem Fluss folgt – nicht etwa auf Instagram, wie Chernyshova, selbst virtuose Akteurin auf besagter Plattform, nicht versäumte zu erwähnen. Mit seinen intelligenten Variationen vergessener und mitunter wohl auch imaginierter Volkslieder Osteuropas wusste das Duo Taz Chernill, Gewinner der Jazz-Band-Challenge, das Publikum zu fesseln. Die stimmlich präsente, variable und ausdrucksstarke Sängerin und Pianistin ergänzte dabei kongenial ihr gleichfalls russisch-stämmiger Gitarrist Roman Gorich. Überzeugende Bewerbung für die große Bühne.

(dmai)
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