Interview: Dietmar Brockes Das Dohlendorf soll schöner werden

Viersen · Die Interessengemeinschaft "Unser Bracht" hat für die Umsetzung des Dorfentwicklungsplans eine Prioritätenliste ausgearbeitet. Dietmar Brockes, Vorsitzender der Brachter Dohlen, erklärt, was jetzt am wichtigsten ist.

 Ob und wie der Weizer Platz in Bracht umgestaltet werden kann, ist noch nicht entschieden. Unter anderem ist abzuwarten, was mit Geschäftsräumen der Kaiser's Filiale an der Stirnseite geschieht.

Ob und wie der Weizer Platz in Bracht umgestaltet werden kann, ist noch nicht entschieden. Unter anderem ist abzuwarten, was mit Geschäftsräumen der Kaiser's Filiale an der Stirnseite geschieht.

Foto: Busch

Der Dorfentwicklungsplan liegt vor, jetzt sollen Taten folgen.

Brockes Wir haben sieben Themenfelder ausgearbeitet. Ganz oben stehen die Umgestaltung des Bischof-Dingelstad-Platzes, die Gestaltung des alten Friedhofs und die Begrünung im Ort.

Am Bischof-Dingelstad-Platz sollte das neue Pfarrheim gebaut werden.

Brockes Wie schnell es gebaut werden kann, hängt davon ab, wie schnell das alte Pfarrheim veräußert werden kann. Das Geld soll in den neuen Bau fließen. Manche Dinge können wir jetzt schon machen, zum Beispiel die Mauern öffnen, die Eiben fällen und so die Sicht auf die Kirche verbessern und Spielplatzelemente einplanen. Und der Pfarrgarten könnte geöffnet werden. Dafür brauchen wir ein Grobkonzept.

Auf dem Platz sollte ein Vereinsbaum errichtet werden. Schilder sind da.

Brockes Wir benötigen für den Vereinsbaum ein Fundament. Er soll in das Konzept aufgenommen werden, damit wir wissen, wo er stehen wird. Wir wollen ihn nicht jetzt aufstellen und in zwei Jahren um ein paar Meter versetzen müssen.

Auf Platz zwei der Prioritätenliste steht der alte Friedhof. Was ist dort geplant?

Brockes Er soll ein Park für alle Generationen werden, insbesondere mit einem Spielplatz. Wir möchten die Totenruhe nicht stören, die Spielgeräte kämen außerhalb der alten Mauer. Wir hoffen, dass wir dies relativ schnell umsetzen können. Denn wir wollen die Geräte einbeziehen, die auf dem Spielplatz zwischen Nordwall und Neustraße standen. Die sind zur Instandsetzung abgebaut worden und werden dort nicht mehr aufgestellt. Der Spielplatz war schlecht einsehbar. Im Park müssten noch Wege angepasst und Bäume und Sträucher integriert werden.

Die Begrünung im Ortskern ist ein Hauptanliegen von Astrid Urgatz, die den Dorfentwicklungsplan begleitete.

Brockes Der Arbeitskreis der "Grünlinge" hat damit begonnen, die Baumscheiben und Beete zu bepflanzen. Für den 25. Oktober ist noch mal ein Aktionstag geplant. Wir möchten eine Hecke auf dem Parkplatz an der kleinen Stiegstraße setzen. Die Parkbuchten sind tief genug. Außerdem hatte Frau Urgatz die Idee, den Kreisverkehr zu begrünen oder künstlerisch zu gestalten. Das Problem: Dort fahren viele Busse entlang. Jetzt wurde angeregt, die Querungsinseln dort zu begrünen, das müssen wir mit dem Kreis absprechen. Außerdem würden wir gern am Südwall Bäume setzen - dort, wo jetzt die großen Blumenkübel stehen.

Was steht auf den Plätzen vier bis sieben?

Brockes Die Ortsmöblierung, also die Bänke und Mülleimer, die Gestaltung des ziemlich unstrukturierten Platzes vor dem Hotel König, eine grobe Planung für den Weizer Platz und ein historischer Rundgang. Was wir mit dem Weizer Platz machen, ist noch nicht klar - so lange wir nicht wissen, was mit der alten Kaiser's-Filiale passiert. Anpacken können wir den historischen Rundgang. Die Arbeitsgruppe um die Historikerin Anna Freier hat von den ersten Häusern die Geschichte aufgearbeitet. An ihnen sollen Hinweistafeln angebracht werden. Später könnten Häuser hinzukommen.

200 000 Euro stehen im Haushalt der Gemeinde - was machen Sie damit?

Brockes Für die Umgestaltung des Bischof-Dingelstad-Platzes reichte es nicht. Wir sollten schauen, welche Dinge schnell umgesetzt werden können und was man nach und nach erneuern kann.

Was passiert mit der Prioritätenliste?

Brockes Wir geben sie weiter an die Gemeinde. Die Politik wird dann darüber sprechen.

Wann sieht man, dass sich was tut?

Brockes Ich kann mir vorstellen, dass wir das Grobkonzept dieses Jahr noch bekommen.

Man hat das Gefühl, dass die Brachter darauf warten, dass etwas passiert.

Brockes Das stimmt, die Leute sind unruhig. Sie sagen: "Wir haben jetzt anderthalb Jahre über die Dorfentwicklung gesprochen, jetzt muss sich doch was tun." Sie haben Recht, und es wird sich auch was tun.

(RP)
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