Amtsgericht Viersen Amtsgericht wird klimafreundlicher

Viersen · Die Bauarbeiten am Viersener Amtsgericht sind bald abgeschlossen. Künftig soll das an der Dülkener Straße gelegene Gebäude teilweise mit grünem Strom versorgt werden. Was der Eigentümer sonst noch unternommen hat, um für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen.

Noch steht das Gerüst vor der Fassade des Amtsgerichts-Gebäudes an der Dülkener Straße in Viersen. Bald soll es abgebaut werden.

Noch steht das Gerüst vor der Fassade des Amtsgerichts-Gebäudes an der Dülkener Straße in Viersen. Bald soll es abgebaut werden.

Foto: Nadine Fischer

Metallstäbe ragen in die Höhe, die Fenster sind abgeklebt, das Gebäude ist teilweise mit einer Holzverkleidung abgedeckt: Seit August 2021 wird das Amtsgericht Viersen von einem großen Fassadengerüst ummantelt. In wenigen Wochen sollen die Arbeiten nun abgeschlossen sein. Doch was steckt eigentlich dahinter? 

Als Eigentümer ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB) für die Instandhaltung des Amtsgerichts Viersen zuständig. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb ist Eigentümer fast aller Liegenschaften des Landes und vermietet seine Immobilien an Landesbehörden und -einrichtungen. Mit seinen rund 4100 Gebäuden kommt ihm eine entscheidende Bedeutung bei der Erreichung der Klimaschutzziele der Landesverwaltung zu. „Als Immobilienunternehmen des Landes Nordrhein-Westfalen sind wir uns dieser Verantwortung bewusst und haben Fragen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit eigens im zentralen Fachbereich Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energiemanagement gebündelt“, erklärt Hans-Gerd Böhme, beim BLB NRW Geschäftsbereichleiter Immobilienmanagement.

Der Großteil der CO2-Emissionen weltweit stammt aus dem Gebäudesektor. Der BLB NRW möchte seine Liegenschaften nachhaltiger gestalten. Dafür und für ein klimafreundliches Gebäudemanagement baut der BLB aktuell erneuerbare Energien aus, beispielsweise durch Photovoltaikanlagen auf den Landesliegenschaften. „Weitere Projekte, die wir gerade vorantreiben, sind die Dachbegrünung zur natürlichen Kühlung und als Beitrag zur Biodiversität“, erklärt Gabriele Willems, Geschäftsführerin BLB NRW. Auch das Viersener Amtsgericht sollte im Rahmen von umfassenden Instandhaltungsmaßnahmen klimafreundlicher werden. 

„Im Rahmen einer großen Sanierungsmaßnahme hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen seit August 2021 umfangreiche Arbeiten an Dach, Fenstern und Fassade des Amtsgerichts Viersen ausführen lassen“, erklärt Marie Pein, Pressereferentin des BLB NRW. Unter anderem wurden alle Fenster des Gebäudes ausgetauscht und die Dachflächen saniert. „Es wurde eine moderne Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gerichts installiert, die das Gebäude künftig mit grünem Strom versorgen wird“, erklärt die Pressereferentin. Mit dieser könne das Amtsgericht rund 35 Prozent des eigenen Strombedarfs abdecken. „Auf einigen Dachflächen wurde zusätzlich eine Dachbegrünung vorgenommen“, ergänzt Pein. Beim Bau von neuen Gebäuden setze der BLB auf etablierte, emissionsarme Lösungen. Doch auch bei Bestandsliegenschaften werde er mit einer eigenentwickelten Nachhaltigkeitsbewertung tätig: „Diese Bewertung aller Bestandsliegenschaften macht Nachhaltigkeitsqualitäten messbar und erlaubt so, Investitionen und Modernisierungen im Bestand zielgerichtet und nachhaltig klimaschonend anzugehen.“ 

Nach mehr als einem Jahr sollen die Arbeiten am Amtsgericht in wenigen Wochen abgeschlossen sein: „Derzeit wird noch abschließend die Fassade gestrichen“, berichtet Pein. Trotz intensiver Sanierungsmaßnahmen habe die Baumaßnahme laut Justus Waßenberg, Pressesprecher Landgericht Mönchengladbach, bislang keine Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb gehabt. 

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