Kreis Viersen Damwild beschäftigt nun auch Den Haag

Kreis Viersen · Die von NRW-Umweltminister Johannes Remmel angeordnete Beseitigung des Zaunes um das Naturschutzgebiet Brachter Wald zieht international Kreise. Nach dem niederländischen Landwirtschaftsverband LLTB beschäftigt sich auch der limburgische Parlamentsabgeordnete Ger Koopmans mit dem ehemaligen Depot.

Koopmans richtete eine Reihe kritischer Fragen an das Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Innovation.

Bestand dezimieren

Remmel hatte vor wenigen Wochen angeordnet, dass der Zaun, der das ehemalige Militärgelände auch seit dem Abzug der Briten umgibt, beseitigt werden soll. Der im Gelände befindliche Bestand an Damwild soll auf hundert Exemplare dezimiert werden. Experten sagen, zurzeit seien mehr als 600 Tiere dort.

Deutliche Bedenken gegen die Öffnung hatte unmittelbar danach der Landwirtschaftsverband der Niederländer geäußert. Wie die Kollegen auf deutscher Seite befürchten die Landwirte erhebliche Fraßschäden an ihren Kulturen durch das Damwild, das hier auch überhaupt nicht heimisch ist.

Der Christdemokrat Koopmans will vom Ministerium wissen, ob es über die Tatsache, dass der Zaun beseitigt und Damwild in die freie Natur entlassen wird, unterrichtet sei. Ihn interessiert, ob die Bedenken der Landwirtschaft vom Ministerium geteilt werden und ob man gegebenenfalls Schadensersatz für Schäden durch Damwild in Kulturen verlangen wird. Der Abgeordnete fragt außerdem, ob das Ministerium nicht auch der Auffassung sei, dass eine solche Maßnahme nur mit Zustimmung aller, die von der Wirkung betroffen seien, möglich werden dürfe.

Schließlich will der Venloer Politiker wissen, ob in den Niederlanden bestimmte Regionen für Damwild ausgewiesen seien und ob dies für den Grenzraum bei Brüggen zutreffe.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort